Im Gespräch: Prof. Wolfgang Schütte (Halle), ASCO Annual Meeting 2016
Bei der Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) haben Immuntherapien in der Zweitlinie den Therapiestandard grundlegend verändert. Auf dem amerikanischen Krebskongress 2016 in Chicago wurden aktuelle Daten präsentiert, die eine gute Wirksamkeit einer doppelten Checkpoint-Blockade bei geringer Toxizität belegen. Mit freundlicher Unterstützung von BMS.
Verlängerte Therapie mit Letrozol verbessert krankheitsfreies Überleben
Die Studie MA17.R ging der Frage nach, ob die Verlängerung der adjuvanten endokrinen Therapie mit dem Aromatasehemmer Letrozol bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom zu einer Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens führt. Die Ergebnisse waren positiv. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Keine Nachteile bei postmenopausalen Frauen mit frühem Brustkrebs
Die Verbesserung des rezidivfreien Überlebens bei einer verlängerten Letrozol-Therapie geht nicht zulasten der Lebensqualität. Dies zeigt eine Auswertung der Studie MA17.R Es gab keine signifikanten Unterschiede bei der Lebensqualität insgesamt und der menopausenspezifischen Lebensqualität im Vergleich mit Placebo. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Standard in der adjuvanten Chemotherapie beim HER2-negativem Hochrisiko-Mammakarzinom ist die Kombination von Anthrazyklin/Taxan/Cyclophosphamid. Die Kombination Docetaxel/Cyclophosphamid wurde eingeführt, um Therapie-assoziierte Nebenwirkungen zu verringern. Eine gepoolte Analyse von drei Studien ergab eine vergleichbare Wirksamkeit. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Ermutigende Daten aus Phase II mit Avelumab - ASCO Annual Meeting 2016
Wie ein aktuelles systematisches Review bestätigte, sind die Therapieoptionen beim Merkelzellkarzinom (MCC) äußerst limitiert. Da der programmierte Zelltod-Ligand PD-L1 bei diesem Tumor häufig exprimiert, wird, könnte die Immuntherapie ein Ansatz sein. Erste Ergebnisse einer Phase-II-Studie mit Avelumab sind vielversprechend. Fachberatung: Prof. Jürgen C. Becker, Essen.
Blockade von OX40 und PD-L1 – ASCO Annual Meeting 2016
Eine Phase-Ib-Studie prüfte eine kombinierte Immuntherapie bei soliden Tumoren einschließlich kutaner Plattenepithelkarzinome und Melanome. Kombinationspartner des agonistischen OX40-Antikörpers MOXR0916 war der PD-L1-Antikörper Atezolizumab. Erste Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit wurden nun in Chicago vorgestellt. Fachberatung: Prof. Jürgen C. Becker, Essen.
Erhaltungstherapie nach Transplantation – ASCO Annual Meeting 2016
Eine Lenalidomid-Erhaltungstherapie nach autologer Stammzelltransplantation verbessert das Progressionsrisiko signifikant; die Daten zum Gesamtüberleben (OS) waren bisher nicht eindeutig. Mit der vorliegenden Metaanalyse konnte nun auch ein längeres OS bestätigt werden. Fachberatung: Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg.
Kombinationstherapie bei vorbehandelten Patienten – ASCO Annual Meeting 2016
Daratumumab wurde kürzlich von der EMA als Monotherapie bei stark vorbehandelten Myelom-Patienten zugelassen. Aufgrund der relativ guten Verträglichkeit bieten sich eine Reihe von Kombinationsmöglichkeiten an, die derzeit geprüft werden; so z.B. in der beim ASCO 2016 präsentierten CASTOR-Studie. Fachberatung: Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg.
Keine verbesserte Wirksamkeit im Vergleich zur Chemotherapie
Die Phase-III-Studie CRITICS untersuchte, ob eine Radiochemotherapie nach neoadjuvanter Chemotherapie und adäquater Resektion wirksamer ist als die postoperative Chemotherapie. Eine Lebensverlängerung wurde nicht erreicht. Fachberatung: Prof. Florian Lordick, Leipzig.
Kein Überlebensvorteil durch Zugabe von Doxorubicin zu Sorafenib
In einer Phase-II-Studie hatte sich gezeigt, dass Patienten mit fortgeschrittenem hepatozellulärem Karzinom (HCC) signifikant länger lebten, wenn zur Standardtherapie Sorafenib noch Doxorubicin hinzugegeben wurde. Eine beim ASCO Annual Meeting 2016 präsentierte Phase-III-Studie konnte dieses Ergebnis nicht verifizieren. Fachberatung: Prof. Florian Lordick, Leipzig.
Die Amerikanische Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) empfiehlt in ihrer aktualisierten Behandlungsleitlinie den Einsatz der PAM50-Gensignatur. Mit dem Genexpressionstest wird festgestellt, bei welchen Frauen mit frühem luminalem Brustkrebs auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet werden kann. Mit freundlicher Unterstützung von NanoString Technologies, Inc.
Im Gespräch: Prof. Axel Hauschild (Kiel), ASCO Annual Meeting 2016
Das Merkelzellkarzinom spricht sehr gut auf eine Immuntherapie an und diese wird, so Prof. Hauschild, „der neue Standard in der Therapie“ werden. Nach einer Fast-Track-Zulassung des PDL-1 Antikörpers in den USA hofft der Experte auch auf eine Zulassung in Europa. Beim Melanom wurden Daten mit einer 5-Jahres-Überlebensrate sowohl bei der Immuntherapie als auch bei der zielgerichteten Therapie gezeigt.
Im Gespräch: Prof. Ralf Gutzmer (Hannover), ASCO Annual Meeting 2016
Ein Update der CheckMate-067-Studie zeigt einen PFS-Vorteil von Nivolumab + Ipilimumab beim fortgeschrittenen Melanom, wie Prof. Gutzmer berichtet. Daneben stellt der Experte aktuelle Daten aus der CheckMate-069 Studie vor, die ebenfalls auf Vorteile für die Kombination hinweisen. Die Kombination kann mit einer erhöhten Nebenwirkungsrate verbunden sein, die jedoch durch ein entsprechendes Management in der Regel zu handhaben sind. Mit freundlicher Unterstützung von BMS
Im Gespräch: Prof. Andreas Dietz (Leipzig), ASCO Annual Meeting 2016
Die Immuntherapie spielte beim ASCO Annual Meeting eine wichtige Rolle – auch bei Kopf-Hals-Tumoren. Es wurden vielversprechende klinische Studien zu Pembrolizumab und Nivolumab präsentiert, die gemäß Prof. Andreas Dietz (Leipzig) nicht mehr wegzudiskutieren sind. Er stellt sie vor und erläutert die Assoziation von Ansprechen und HPV-Status sowie die Bedeutung von PD-L1 als Biomarker.
Prof. Rainer Wiewrodt (Münster) – ASCO Annual Meeting 2016
Auf dem ASCO 2016 stellt Prof. Wiewrodt neue Daten zur Lebensqualität und zum Nebenwirkungsmanagement aus dem Head-to-Head-Vergleich der beiden Tyrosinkinase-Inhibitoren, Afatinib und Gefitinib, zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkarzinom und EGFR-Mutationen vor. Mit freundlicher Unterstützung von Boehringer Ingelheim
Stellenwert von Nintedanib plus Docetaxel bleibt unverändert hoch
PD Dr. Fuchs erläutert den aktuellen Stellenwert der Kombination von Nintedanib plus Docetaxel in der Zweitlinie bei NSCLC-Patienten mit einem fortgeschrittenen Adenokarzinom. Im Kontext anderer Therapieoptionen, die aktuell auf dem Krebskongress in Chicago diskutiert wurden, beleuchtet er das Potential von Nintedanib plus Docetaxel als effektive Therapieoption für Adenokarzinompatienten, insbesondere für Patienten mit aggressivem Krankheitsverlauf. Mit freundlicher Unterstützung von Boehringer Ingelheim
Im Gespräch: Prof. Viktor Grünwald (Hannover), ASCO Annual Meeting 2016
Beim platinrefraktären Blasenkarzinom wird eine gute Wirksamkeit der Immuntherapie in der Zweitlinie beobachtet, konstatiert Prof. Grünwald. Aber auch chemonaive Patienten besitzen eine gut Response-Rate bei Immuntherapeutika. Indikationen mit einem großem Medical Need – Kopf-Hals-Tumore und Sarkome - zeigen bei vorbehandelten Patienten erstmals einen OS-Vorteil.
Umfassende molekulargenetische Tumor-Diagnostik erstmals auch im Blut möglich
Neue, auf dem ASCO 2016 vorgestellte Daten bestätigen den Nutzen einer innovativen Hybrid-Capture-basierte NGS-Technologie zur umfassenden Analyse therapierelevanter Genveränderungen bei Lungenkrebspatienten. Mit der neuen Technologie ist eine parallele Analyse aller therapierelevanten Genveränderungen erstmals auch im Blut möglich. Mit freundlicher Unterstützung von NEO New Oncology.
Im Gespräch: Prof. Pauline Wimberger (Dresden), ASCO Annual Meeting 2016
Prof. Wimberger berichtet, dass molekulargenetische Befunde an Bedeutung gewinnen, um Patientinnen zielgerichtet zu behandeln. Beim high grade serösen Ovarialkarzinom konnten Daten mit einem OS-Vorteil für einen PARP-Inhibitor gezeigt werden. Die Immuntherapie erreicht beim Zervixkarzinom sehr gute Ansprechraten sowie ein gut zu managendes Nebenwirkungsprofil.
Im Gespräch: Prof. Martin Reck (Großhansdorf), ASCO Annual Meeting 2016
Die genetische Testung des Tumors ist notwendig, um vorhandene bösartige Mutationen zielgerichtet behandeln zu können. Beim NSCLC gibt es eine Vielzahl von TK-Inhibitoren sowie eine neue Generation von TKIs bei Resistenzen. Prof. Reck berichtet zudem von immuntherapeutischen Substanzen, die beim SCLC hervorragende Ergebnisse zeigen.
Im Gespräch: Dr. Thomas Gauler (Essen), ASCO Annual Meeting 2016
Dr. Thomas Gauler (Essen) erläutert die Ergebnisse einer Studie, die die Kombination aus hypofraktionierter Bestrahlung und Chemotherapie besonders bei älteren Glioblastompatienten untersucht hat. Zudem gibt der Experte einen Ausblick auf zukünftige Therapiestrategien.
ASCO 2016: Im Gespräch Prof. Ulrich Keilholz (Berlin)
Die Therapie der verschiedenen Tumorentitäten wird immer individueller. Auf dem ASCO Annual Meeting 2016 in Chicago werden neben der neuen Kombination etablierter Therapien, wie der Chemo, Hormon- oder Strahlentherapie auch innovative Behandlungsformen, wie die moderne Immuntherapie und zielgerichtete Therapien diskutiert werden.
Prof. Sehouli, Leiter des europäischen Kompetenzzentrums Eierstockkrebs, erklärt im Gespräch wie sich die Behandlung von Eierstockkrebs stetig verbessert hat und wie sie sich in Zukunft weiter entwickeln wird. Außerdem gibt er einen Einblick in seine Erwartungen an das ASCO Annual Meeting 2016.
Im Interview erläutert Prof. Harbeck, welche wichtigen Studien auf dem ASCO Annual Meeting 2016 im Bereich Brustkrebs vorgestellt werden. Außerdem beantwortet Sie die Frage, ob zielgerichtete Therapien irgendwann die klassische Chemotherapie ablösen. Auf dem ASCO Annual Meeting werden zudem dosisdichte Chemotherapie ein Thema sein.