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Sicherer Sonnenschutz – Wie funktioniert das?

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Sommer, Sonne, Strand und Meer – und Sonnenschutz? Was für viele von uns untrennbar zusammengehört, ist eigentlich nur die halbe Wahrheit. Denn Sonnenschutz wird ebenso gebraucht auf hohen Bergen, an vermeintlich wolkigen Tagen und selbst im winterlichen Skigebiet, wo die Reflexion auf dem Schnee das Problem der UV-Belastung sogar noch steigern kann. Die gefährliche UV-Strahlung der Sonne dringt ohne Sonnenschutz ungehindert in die Haut ein und beschleunigt hier nicht nur die Hautalterung, sondern setzt ebenso Schäden an der Erbinformation, sodass die Zellen entarten und Hautkrebs bilden können. Mit welchen eigentlich einfachen Mitteln Sie sich davor schützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.  

 

Wer aus dem Sommerurlaub nach Hause zurückkehrt, möchte sich gern erholt fühlen und dies auch zeigen: Die gesunde Bräune nach der schönsten Zeit des Jahres ist doch dafür ein Garant, oder nicht? Leider ist dieser Trend zu einem gut gebräunten Teint alles andere als gesund. Die gesunde Bräune gibt es so gesehen überhaupt nicht, denn jeder Einfluss der UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht auf die menschliche Haut fördert deren Alterung und das Risiko für den schwarzen Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom. Nicht umsonst weisen Experten immer wieder darauf hin, dass „die Haut keinen einzigen Sonnenstrahl je vergisst“.

„Fake News“ rund um den Sonnenschutz

 

1. Ist die Sonne hinter den Wolken verborgen, bin ich sicher vor Sonnenbrand.

Die meisten Menschen wähnen sich in Sicherheit, sobald die Sonne hinter einer Wolkenwand verschwindet. Und tatsächlich sehen wir die Sonne dann häufig für längere Zeit nicht mehr. Allerdings gelangen die UV-Strahlen der Sonne weiterhin auf die Erde, denn diese durchdringen selbst Wolken. Anders als beispielsweise die Bienen, können Menschen UV-Licht allerdings nicht wahrnehmen und daher bedeutet für viele „Sonne weg“ gleichermaßen „Sonnenbrandgefahr weg“.

Wichtiger für die Einschätzung der aktuellen Sonnenbrandgefahr ist jedoch der sogenannte UV-Index. Dieser wurde als Frühwarnsystem durch internationale Fachgremien entwickelt und soll dabei helfen, die aktuelle UV-Belastung durch die Sonne besser einschätzen zu können. In Deutschland gibt es derzeit etwa 17 Messstationen, welche die für einen konkreten Tag zu erwartenden Tagesspitzenwerte der sonnenbrandwirksamen, bodennahen UV-Belastung ermitteln. Auf den Seiten des Bundesamtes für Strahlenschutz (kurz: BfS) kann jeder in Deutschland diese Messdaten und die darauf basierende 3-Tages-Prognose für die UV-Belastung abrufen. Das funktioniert ganz ähnlich wie eine Wettervorhersage und das Tolle daran ist, dass der UV-Index weltweit gleich berechnet wird, da er allgemeingültig von der Weltgesundheitsorganisation (kurz: WHO) definiert wurde. Und wie lesen Sie den UV-Index? Nun, eigentlich ganz einfach: Je höher der UV-Index ist, desto schneller wird ungeschützte Haut einen Sonnenbrand erfahren und desto wichtiger ist es, sich mit einschlägigen Sonnenschutzmitteln davor zu schützen.

2. Sonnenschutzmittel verursachen selbst Hautkrebs

Sehr häufig ist auch zu lesen, dass Sonnenmilch oder Sonnencremes Hautkrebs fördern würden. Das ist natürlich falsch. Zwar kommt es bei Sonnencreme-Anwendern häufiger zu Hautkrebserkrankungen, aber das ist natürlich nicht dem Schutzmittel anzulasten. Vielmehr werden die Hautschutzmittel entweder nicht entsprechend der Anwendungshinweise verwendet oder das Auftragen von Sonnenschutzmitteln verleitet zu der irrigen Annahme, dass nun keine Sonnenstrahlung mehr die Haut erreichen kann.

Fakt ist hingegen, dass die Sonnenschutzmittel selbstverständlich in ihrer Wirksamkeit vom Hautschweiß sowie vom Badeverhalten der Anwender ebenso abhängen wie von der Verwendung eines möglichst hohen Lichtschutzfaktors. Ein zu geringer Schutzfaktor wird schließlich auch Sonnenbrand und Hautschäden bis hin zum Melanom nicht verhindern können.

Empfohlener Sonnenschutz – Das sollten Sie unbedingt tun.

Die Kraft der Sonne wird allgemeinhin unterschätzt. Experten beklagen daher bereits seit einigen Jahren die Zunahme UV-bedingter Hautkrebserkrankungen. Wer jedoch die folgenden Tipps berücksichtigt, der kann Sonne und Wärme zu jeder Jahreszeit und an jedem Ort der Welt mit ruhigem Gewissen genießen:

  • Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am höchsten. Bleiben Sie dann am besten im Haus oder ruhen Sie im Schatten.
  • Den einfachsten, aber auch sicheren Schutz erreichen Sie mit ärmellanger Kleidung und einer Kopfbedeckung. Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden vor. Diese sollte jedoch 100% UV-Schutz oder UV 400 sowie einen ausreichenden Seitenschutz aufweisen.
  • Verzichten Sie auf hautbedeckendes Make-up und andere Kosmetika, da diese mit Sonnenlicht interagieren und zu Pigmentstörungen führen können.
  • Erwachsene sollten eine Sonnencreme mit einem Mindest-Lichtschutzfaktor von 20 anwenden, die darüber hinaus sowohl UV-A- als auch UV-B-Filter enthält. Bei empfindlicher oder sehr heller Haut empfiehlt sich ein Lichtschutzfaktor von 50+. Beim Sonnenschutz muss ferner reichlich und wiederholt gecremt werden.
  • Da bis zu 90 % der gefährlichen UV-Strahlen auch durch die Wolkendecke dringen, denken Sie bitte ebenso an schattigen Tagen an einen ausreichenden Lichtschutz.
  • Einige Medikamente können mit Sonnenlicht reagieren, z. B. Johanniskraut-Präparate. Fragen Sie also vorab Ihren Arzt / Ihre Ärztin nach dem richtigen Sonnenverhalten.

Hautkrebsprävention beginnt im Kindesalter

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Einer der bedeutendsten Risikofaktoren für den schwarzen Hautkrebs ist zu viel Sonne im Kindesalter. Um bereits Kinder für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren, wurde die Präventionskampagne „SunPass – gesunder Sonnenspaß für Kinder“ der Europäischen Hautkrebsstiftung ESCF ins Leben gerufen. Diese setzt sich für einen ausreichenden Sonnenschutz in Kindergärten ein, in denen die Kinder dann spielerisch lernen, sich wirksam vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Erfreuliche Zahlen: Auch in Deutschland wurden mittlerweile immer mehr Kitas mit dem SunPass-Zertifikat der ESCF ausgezeichnet. Weitere Materialien zur Hautkrebsvorsorge und zum SunPass-Zertifikat sind jederzeit online auf den Seiten der Landeskrebsgesellschaften der Bundesländer zu finden.

 

Quellen:

bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/prognose/prognose_node.html

krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft/praevention/sunpass.html

krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2019/news035-sommer-sonne-sicherheit-uv-strahlung.php

Lux S. Wie sieht idealer Sonnenschutz aus? HautinForm 2019; 2: 22–23

Schwarz T. Update Sonnenschutz. Heilberufe/Das Pflegemagazin 2018; 70: 7–8

 

Fachliche Beratung: Prof. Dr. Carola Berking, München

Letzte inhaltliche Aktualisierung: 29.06.2019

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Zuletzt aufgerufen am: 19.03.2024 08:40