Bösartige Tumoren des Magens, auch Magenkrebs oder Magenkarzinom genannt, entwickeln sich meist in der Magenschleimhaut. Sie gehen zu 95 Prozent vom Drüsengewebe aus. Man spricht daher auch von Adenokarzinomen.
Pro Jahr erkranken in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 17.000 Personen an Magenkrebs, davon rund 9.200 Männer. Unter Männern stellt Magenkrebs die sechsthäufigste Tumorerkrankung dar, unter Frauen die achthäufigste.
Prof. Stefan Kasper-Virchow (Essen) und Prof. Florian Lordick (Leipzig) im Interview – ASCO-GI 2023
Die Experten erläutern die aktuellen Standards und Entwicklungen in der Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten Ösophagus- und Magenkarzinoms, u.a. mit Fokus auf die adjuvante Immuntherapie sowie auf die derzeit klinisch relevanten Biomarker zur Therapiesteuerung.
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Ergebnisse der KEYNOTE-811-Studie – ESMO Congress 2023
Eine Kombination aus zwei Antikörpern und Chemotherapie hat sich in der Erstlinientherapie des HER2+ irresektablen Adenokarzinoms von Magen oder ösophao-gastralem Übergang bewährt. In der KEYNOTE-811-Studie verbesserten sich das progressionsfreie Überleben und Ansprechraten im Vergleich zum bisherigen Standard. Fachberatung: Prof. Dr. Florian Lordick (Leipzig)
Ergebnisse der MATTERHORN-Studie – ESMO Congress 2023
Wird ein Antikörper perioperativ zu einer Chemotherapie gegeben, so verbessert das die Rate pathologischer Komplettremissionen bei Patient*innen mit resezierbaren Karzinomen des Magens und des ösophago-gastralen Übergangs. Das zeigen die Daten der MATTERHORN-Studie. Fachberatung: Prof. Dr. Florian Lordick (Leipzig)
Für Patient*innen mit CLDN18.2+, HER2-, lokal fortgeschrittenem nicht resezierbarem oder metastasierten Adenokarzinom von Magen oder ösophago-gastralem Übergang ergibt sich möglicherweise eine neue Erstlinienoption: Die Kombination aus einem Antikörper und einer Chemotherapie verbesserte in der GLOW-Studie PFS und OS. Fachberatung: Prof. Dr. Florian Lordick (Leipzig)
Die zielgerichtete Therapie mit einem gegen Claudin-18.2 gerichteten Antikörper plus Chemotherapie verlängerte in der SPOTLIGHT-Studie signifikant PFS und OS von Patient*innen mit CLDN18.2+/HER2- GC/GEJ-Adenokarzinomen. Damit könnte sich ein neuer Standard ergeben. Fachberatung: Prof. Dr. Florian Lordick (Leipzig)
Wenn eine Immuntherapie bei stark vorbehandelten Patienten nicht anschlägt, kann eventuell eine Immuntherapie mit Checkpointblockern die Aussichten verbessern.