Für das fortgeschrittene/rezidivierte und das metastasierte Endometriumkarzinom ohne kurative Therapieoption stehen verschiedene Therapiewege zur Verfügung. Wie können behandelnde Ärzt*innen die richtige Therapieentscheidung treffen? Welche Rolle steht dabei den Betroffenen zu? Worauf ist im Umgang mit Betroffenen zu achten, wenn die Prognose schlecht ist? Diese und weitere Fragen werden von den Expert*innen auf höchst empathische Weise diskutiert.
Inhomogene Datenlage zum Einfluss auf die Effektivität
Neben supportiven Maßnahmen sind Dosisreduktionen eine Möglichkeit, um Nebenwirkungen zu kontrollieren. Diese Option sollte aus Angst vor Nebenwirkungen jedoch nicht schon zu Beginn der Behandlung verschenkt werden. Erkenntnisse zum Einfluss von Dosisreduktionen auf die Wirksamkeit werden am Beispiel des HCC, RCC, des Schilddrüsenkarzinoms sowie des Endometriumkarzinoms vorgestellt.
Molekulare Subtypisierung, Systemtherapien und ganzheitliche Nachsorge
Für das fortgeschrittene, rezidivierte oder metastasierte Endometriumkarzinom ohne kurative Therapieoption gab es lange nur wenig wirksame Behandlungsmöglichkeiten. In den letzten Jahren wurde hier die klinische Forschung vorangetrieben, mit bemerkenswerten Ergebnissen. Prof. Jalid Sehouli kommentiert die neuen Entwicklungen bei der Therapie des Endometriumkarzinoms und erläutert das Erfordernis einer ganzheitlichen Nachsorge.
Molekulare Klassifikation des Endometriumkarzinoms (EC) bietet neue Grundlage für präzisere prognostische Zuordnung
Studiendaten zeigen bereits therapeutische Implikationen der differenzierten Risikostratifikation. Welche Biomarker sollten in der Praxis bestimmt werden? Was bedeutet die molekulare Subtypisierung für die zugelassenen zielgerichteten Therapien?
Die Expression von p53 kann Auskunft darüber geben, ob eine Patientin von einer Zugabe von Bevacizumab zur Chemotherapie profitieren wird oder eher nicht.
Durch eine evidenzbasierte risikoadaptierte Therapie können bei Frauen mit Endometriumkarzinom mit geringem Risiko eine unnötige Radikalität bei der Operation und nicht sinnvolle adjuvante Strahlen- und/oder Chemotherapien vermieden werden.
Neue Therapien beim Ovarialkarzinom, Endometriumkarzinom und Zervixkarzinom – ASCO Annual Meeting 2022
Auf dem ASCO Annual Meeting 2022 wurden neue Studienergebnisse zur Therapie bei gynäkologischen Tumoren vorgestellt. Bestimmte Subgruppen profitieren beim Endometriumkarzinom von einigen Therapien in besonderem Maße. Der Nutzen der PARP-Hemmer-Erhaltungstherapie beim Ovarialkarzinom hat sich bestätigt. Beim Zervixkarzinom ist die PD1-Checkpointinhibition aufgrund der KEYNOTE-826 jetzt zugelassen.
Überzeugende Ansprechraten und Überlebensdaten in den Zulassungsstudien
Für Patientinnen mit einem fortgeschrittenen oder rezidivierten/metastasierten Endometriumkarzinom ohne kurative operative oder strahlentherapeutische Option gab es lange keine überzeugenden Behandlungsalternativen. Im Jahr 2017 sind in den USA und 2021 auch in der Europäischen Union endlich wirkungsvolle zielgerichtete Therapien für diese Indikation zugelassen worden. Prof. Michael Patrick Lux (Paderborn) kommentiert diesen Fortschritt.
Die molekulare Subtypisierung des Endometriumkarzinoms ermöglicht eine individualisierte und damit bessere Risikostratifizierung sowie eine präzisiere Therapiewahl. Welche molekularen Subtypen gibt es und wie wirkt sich diese Typisierung auf Prognose und Behandlung aus? Welche molekular zielgerichteten Therapien sind in der EU für das Endometriumkarzinom zugelassen?
Prof. Dr. Frederik Marmé (Mannheim) im Interview – ESMO 2021
In der Behandlung des fortgeschrittenen Zervixkarzinoms wird die Immuntherapie künftig laut Prof. Marmé eine wichtige Rolle spielen. Der Experte geht u.a. auf die auf dem ESMO präsentierten Daten aus der KEYNOTE-826-Studie und die Daten aus der EMPOWER-Studie ein. Weitere Themen des Interviews sind aktuelle Entwicklungen beim Ovarial- und beim Endometriumkarzinom. So äußert sich Prof. Marmé zu Ergebnissen aus der OReO- und der KEYNOTE-775-Studie.
Immuntherapien und mehr bei gynäkologischen Tumoren - ASCO Annual Meeting 2021
Auf dem ASCO Kongress 2021 wurden aktuelle Ergebnisse zur Therapie bei gynäkologischen Tumoren vorgestellt. Neue Erkenntnisse zur Therapie beim Endometriumkarzinom mehren sich. Es bringt keinen Überlebensvorteil, wenn die Erhaltungstherapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom verlängert wird. PARP-Inhibitoren sind in bestimmten Situationen inzwischen ein Standard.
Interview mit PD Dr. Fabian Trillsch (München) für Patienten – Wintersymposium 2020
Dr. Trillsch beschäftigt sich in dem Interview zu dem jährlich in München stattfindenden Wintersymposium vor allem mit der Frage: Wie helfen labordiagnostische Parameter, insbesondere die neuen Erkenntnisse zu molekularen Eigenschaften der Tumore, optimale Therapieentscheidungen für die Patientinnen zu treffen?
PD Dr. Fabian Trillsch (München) im Interview – Wintersymposium München 2020
PD Dr. Trillsch gibt einen Überblick zu den neuesten Entwicklungen beim Endometriumkarzinom, die beim Wintersymposium in München diskutiert wurden. Dazu gehören: Eine anlaufende Studie zur Bedeutung der Lymphonodektomie, die neue WHO Klassifikation von Tumoren auf Basis molekularer Merkmale und neue Studiendaten zur Systemtherapie in der Rezidivsituation.
Interview mit Prof. Dr. med. Pauline Wimberger (Dresden) für Patienten – ESCO 2020
Beim Eierstockkrebs ist die operative Entfernung von auffälligem Tumorgewebe bei einem Rückfall ein viel diskutiertes Thema. Die Expertin verweist auf die Wichtigkeit von gynäkologischen Krebszentren mit viel Erfahrung. Außerdem erläutert sie die Bedeutung der Testung auf BRCA 1- bzw. 2-Mutationen und die sich daraus ableitenden Therapieoptionen. Beim Endometriumkarzinom gibt es seit kurzem eine neue europäische Leitlinie.
Prof. Dr. med. Pauline Wimberger (Dresden) im Interview – ESGO 2020
Die großen Fortschritte der letzten Dekade bei den gynäkologischen Malignomen waren die Themen des diesjährigen ESGO. Prof. Wimberger, Dresden, stellt die Schwerpunkte vor: neben den Neuerungen beim Endometriumkarzinom (Diagnostik, pathologische Aufarbeitung, Risikoeinteilung nach molekularen Subtypen), gibt sie ein Update bei der Therapie des Ovarialkarzinoms.
Prof. Dr. Jalid Sehouli (Berlin) im Interview – ESGO 2020
Prof. Sehouli fasst wichtige Erkenntnisse der letzten gynäkoonkologischen Kongresse zusammen. Er berichtet über Fortschritte beim Endometriumkarzinom und beim Ovarialkarzinom. Hier stellen sich vor allem bezüglich der Erhaltungstherapie im klinischen Alltag einige Fragen, auf die der Experte eingeht. Er erläutert auch Kriterien für die Therapieentscheidung, den Stellenwert der Operation und der Biomarker-Testung.
Interview mit PD. Dr. Fabian Trillsch (München) - Wintersymposium 2018
Bei BRCA-Mutationsträgerinnen mit metastasiertem Ovarialkarzinom wird in der First-Line-Therapie die PARP-Inhibition nach Operation und Chemotherapie zum neuen Standard. Beim Zervix- und Endometriumkarzinom zeigen sich erste Erfolge mit Immuntherapie. In der Pipe-Line: Kombinationen mit Chemotherapie, Angiogenesehemmung, Immuntherapie und PARP-Inhibition.