Ende letzten Jahres ist die S3-Leitlinie – Supportivtherapie neu erschienen, im April 2017 gab es eine Aktualisierung. Prof. Karin Jordan, Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS) der Deutschen Krebsgesellschaft, erörtert im Interview am Rande einer Fortbildungsveranstaltung zum S3-Leitlinien-Update in Berlin wichtige Entwicklungen und die anstehenden Aufgaben bei der Behandlung onkologischer Erkrankungen im Rahmen der Supportivtherapie.
Bei unheilbar kranken onkologischen Patienten wecken Ärzte oft die Hoffnung gesund zu werden, die nicht erfüllt werden kann. Die Zeit bis zum Tod ist nur dann als eigenständig gestaltbarer Weg zu betrachten, wenn Ärzte mutig genug sind, die Erkrankung ehrlich und offen mit den Patienten zu besprechen. Empathisch und vorsichtig will der Autor die Ärzte ermuntern sich mit Patienten und Angehörigen über den Weg zum Tod zu unterhalten, denn wir sitzen alle im selben Boot.
Viele Krebspatienten leiden nach intensiven Therapien oft an neuropathischen Schmerzen oder Lymphödemen, die Arme und Beine schmerzhaft anschwellen lassen. Ein Armlagerungskissen kann Abhilfe schaffen und Fehlhaltungen vorbeugen. Mit freundlicher Unterstützung von EEsi-RestTM.
Langzeitfolgen, wie Fatigue oder Neuropathien, begleiten Krebspatienten oft noch lange nach Abschluss der Therapie. Deshalb gibt es die supportive Therapie nicht nur während, sondern auch nach einer Krebstherapie. Sie soll Patienten in jeder Phase einer Krebserkrankung zur Verfügung stehen und sie dabei unterstützen auch Langzeitfolgen zu bewältigen.
Die Behandlung Tumor-assoziierter Fatigue muss möglichst frühzeitig beginnen, um zu verhindern, dass sich chronische Beschwerden entwickeln. Auch wenn in den meisten Fällen keine einzelne Ursache für die Tumor-assoziierte Fatigue erkennbar ist: Die unterschiedlichen möglichen Einflussfaktoren müssen abgeklärt werden.
Müdigkeits- und Erschöpfungszustände können anhand standardisierter Fragebögen erhoben werden. Auch das ärztliche Gespräch, die sogenannte Anamnese, liefert weitere Anhaltspunkte dafür, ob es sich um eine Tumor-assoziierte Fatigue handelt. Bei Verdacht auf Fatigue schließen sich eine körperliche Untersuchung und Laboruntersuchungen an.
Fatigue bezeichnet einen Zustand außerordentlicher Müdigkeit und mangelnder Energiereserven, der in Bezug auf die vorangegangenen Aktivitäten unverhältnismäßig ist und selbst nach angemessenen Ruhepausen nicht verschwindet.
Fatigue gilt als eine multifaktorielle Erkrankung, also ein Phänomen, zu dessen Entstehung in der Regel viele Ursachen beitragen. Der Tumor selbst, aber auch die Therapien greifen in Stoffwechselprozesse und hormonelle Regelkreise ein und schaffen damit die Voraussetzungen für die Entstehung von Fatigue.
Bei Krebspatienten kommt es besonders oft zu Mangelernährung, schätzungsweise 30 bis 80 Prozent von ihnen sind betroffen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen, Mundtrockenheit, schmerzhafte Mundschleimhautentzündungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind Nebenwirkungen der Therapien und führen dazu, dass die Betroffenen weniger essen mögen.
Eine typische Nebenwirkung von Chemotherapie und Strahlentherapie sind Entzündungen der Schleimhaut. Dabei können alle Schleimhäute des Magen-Darm-Kanals von der Mundhöhle bis zum Enddarm betroffen sein. Besonders belastend sind Entzündungen der Mundschleimhaut, des Rachens und der Speiseröhre.
Die Symptome Übelkeit und Erbrechen sind eine häufige Komplikation bei Tumorerkrankungen. Sie können allein oder gemeinsam auftreten. Wir informieren über die möglichen Ursachen und die Behandlung.
Ein Organ, in das viele Krebsarten bevorzugt metastasieren, sind die Knochen. Je früher Knochenmetastasen entdeckt werden, desto besser ist es für die Patienten. Es gibt heute eine Reihe wirksamer Behandlungsmethoden, die nicht nur die Symptome lindern, sondern das Wachstum der Metastasen hemmen. Erfahren Sie mehr über die Therapie von Knochenmetastasen.
Im Gespräch: PD Klinkhammer –Schalke (Regensburg) – DKVF 2016
PD Monika Klinkhammer-Schalke, Kongresspräsidentin des 15. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) 2016, der vom 5. bis 7. Oktober in der Urania in Berlin stattfindet, spricht im Interview über die Schwerpunkte des Kongresses. Bei der Versorgung spielt neben der Umsetzung neuer und leitliniengerechter Therapien auch die spezifische Verbesserung der Lebensqualität der Patienten eine große Rolle.
Im Gespräch: Prof. Nicolaus Kröger (Hamburg), DKK 2016
Die autologe Stammzelltransplantation ist seit vielen Jahren die Standardtherapie für jüngere Patienten mit Multiplem Myelom. Prof. Kröger spricht im Interview über den Stellenwert der autologen Stammzelltransplantation im Vergleich zu anderen Therapieformen und äußert sich konkret zu Kriterien der Therapiewahl und zur Stammzellenmobilisierung. Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Im Gespräch: Dr. Gary Rodin (Toronto/Kanada), DKK 2016
Krebspatienten benötigen eine frühzeitige und über die Behandlung der Erkrankung hinausgehende Unterstützung, da eine onkologische Erkrankung mit vielen Ängsten und Unsicherheiten verbunden ist. Dr. Gary Rodin, Toronto, zum aktuellen Standard der Supportivmedizin.
„Die modernen Behandlungskonzepte in der Onkologie sind erst möglich geworden durch den Einsatz supportiver Maßnahmen“, so Prof. Petra Feyer, Berlin. In dem Gespräch plädiert die Expertin für eine leitliniengerechte Supportivtherapie und deren Implementierung in den Versorgungsalltag, da diese kostengünstiger und effektiver ist.
Ähnlich der Mundschleimhaut kann auch die Schleimhaut der Speiseröhre durch Chemo- oder Strahlentherapie angegriffen werden. Zusätzlich schädigt rückfließender Magensaft die Speiseröhre, es kommt zur sogenannten Reflux-Ösophagitis.
Die krankhafte Ansammlung großer Mengen von Flüssigkeit in der Bauchhöhle wird als Bauchwassersucht (Aszites) bezeichnet. Jede zehnte Bauchwassersucht wird von einer Krebserkrankung ausgelöst - hier spricht man von „malignem Aszites“. Aszites kann sowohl bei bösartigen Tumoren des Bauchraums vorkommen, als auch bei Tumorerkrankungen, die nicht unmittelbar den Bauchraum betreffen wie Brustkrebs, Lungenkrebs und Lymphome.
Krebspatienten kennen das unangenehme Gefühl, wenn Hände oder Füße kribbeln - Anzeichen einer Neuropathie. Verantwortlich dafür sind Nervenschäden, die als Folge einer Behandlung mit Krebsmedikamenten oder einer Strahlentherapie auftreten können. Hier finden Sie Informationen zur Symptomatik, Diagnose und Behandlung von Neuropathie.
Geschmacksstörungen sind eine häufige Nebenwirkung von Chemotherapie und Strahlentherapie im Kopf-Hals- und Brustbereich. Wir geben hilfreiche Tipps zur Behandlung.
Chemo- und Strahlentherapie können die Schleimhaut im Mund schädigen und die Funktion der Speicheldrüsen verschlechtern. Infolgedessen wird weniger Speichel gebildet, er wird dickflüssiger und der Mund fühlt sich trocken an. Wir informieren über Behandlungsmaßnahmen.
Eine Krebsoperation im Mund- und Rachenbereich oder an der Speiseröhre kann anhaltende Schluckbeschwerden nach sich ziehen, weil das Schlucken ein fein abgestimmtes Zusammenspiel unterschiedlicher Muskeln erfordert, die durch den Eingriff womöglich beschädigt sind. Hier finden sie weitere Informationen.
Bei einer Tumorerkrankung kann es zu Verstopfung (Obstipation) kommen. Darunter wird eine schwierige Passage von geringen und harten Stuhlmengen bezeichnet. Hier finden Sie wichtige Informationen zur Therapie.
Zu Knochenmetastasen kommt es vor allem bei Brust- oder Prostatakrebs, relativ häufig auch bei Tumorerkrankungen der Lunge, Niere oder Schilddrüse. Es handelt sich um Absiedelungen dieser so genannten Primärtumoren (Muttergeschwülste), die über den Blutstrom in die Knochen gelangen.
Alternative Medizin bei Patienten mit Tumorerkrankungen wird anstelle schulmedizinisch empfohlener evidenzbasierter Therapien oder parallel zu ihnen angewendet. In dem Beitrag werden anhand der publizierten wissenschaftlichen Daten und anderweitigen verfügbaren Informationen Alternativen zur Schulmedizin beurteilt.
Heute überleben mehr als die Hälfte aller Tumorpatienten ihre Erkrankung. Nun rücken vermehrt Fragen zur Qualität des Überlebens in den Fokus der Behandler. Dabei spielt die Tumorerschöpfung als schwerwiegende Nebenwirkung, die mit einer Krebserkrankung einhergeht, eine zentrale Rolle.