Eine aktuelle Auswertung der TITAN-Studie weist darauf hin, dass Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) ein schlechteres Überleben haben, wenn bei ihnen bestimmte Biomarker vorliegen bzw. unter einer Therapie zunehmen. Hierzu gehören Veränderungen des Androgenrezeptors, die nach einer weiteren Analyse im Verumarm deutlich seltener auftraten als im Kontrollarm. Mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmbH
Experten: Prof. Alexander Stein (Hamburg) und Prof. Sebastian Stintzing (Berlin)
Patient*innen mit einem metastasierten kolorektalen Karzinom (mCRC), deren Tumor eine Mikrosatelliten-Instabilität (MSI) oder Mismatch-Reparatur-Defizienz (MRD) aufweist, profitieren von Immuntherapien. Die Experten erläutern die aktuelle Evidenz für beide Strategien und gehen auf Patient*innen ein, die besonders lange auf eine solche Therapie ansprechen. Die Testung auf MSI und MRD ist essenziell.
Für das fortgeschrittene/rezidivierte und das metastasierte Endometriumkarzinom ohne kurative Therapieoption stehen verschiedene Therapiewege zur Verfügung. Wie können behandelnde Ärzt*innen die richtige Therapieentscheidung treffen? Welche Rolle steht dabei den Betroffenen zu? Worauf ist im Umgang mit Betroffenen zu achten, wenn die Prognose schlecht ist? Diese und weitere Fragen werden von den Expert*innen auf höchst empathische Weise diskutiert.
Prof. Dr. Frederik Marmé (Mannheim) im Interview – ASCO Annual Meeting 2022
Der Experte berichtet über enttäuschende Überlebensdaten aus der PALOMA-2-Studie. Vielversprechend waren dagegen Ergebnisse zu verschiedenen Antikörper-Drug-Konjugaten (ADC) aus den Studien DESTINY-Breast04 und TROPICS-02. Prof. Marmé erläutert relevante Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie das Potenzial von ADC in früheren Therapielinien.
Daten aus Deutschland spiegeln Behandlungsrealität wider
Prof. Dr. Arndt Vogel, Hannover, berichtet über aktuelle Daten zur medikamentösen Therapie des fortgeschrittenen Leberzellkarzinoms (HCC) aus dem Behandlungsalltag. Dem Experten zufolge spiegeln sie die Realität gut wider, denn „es handelt sich um Patient*innen, die wir in Deutschland täglich sehen: mit weit fortgeschrittenen Tumoren, Gefäßinfiltration und einer schlechten Leberfunktion“.
Die Ergebnisse des Expert*innengesprächs auf einen Blick
Die Ergebnisse der Expertenrunde aus Urologen und Onkologen stehen jetzt nun als schriftliche Zusammenfassung zur Verfügung. Ein Schwerpunkt ist die immer komplexere Therapiesituation im fortgeschrittenen Stadium. Als Ergänzung empfehlen wir einen Blick in die Video-Aufzeichnung der diskussionsfreudigen Expertenrunde aus Urolog*innen und Onkolog*innen.
Interview mit Prof. Dr. Kurt Miller (Berlin) – ASCO-GU 2021
Der Experte berichtet über drei Behandlungsoptionen, die in Studien geprüft wurden. Diese richten sich jeweils an Patienten mit hormonempfindlicher, -unempfindlicher und sehr weit fortgeschrittener metastasierter Erkrankung. Trotz der positiven Ergebnisse bewertet der Experte die Bedeutung der einzelnen Optionen unterschiedlich.
PD Dr. Carsten Kempkensteffen (Berlin) im Interview – DGU 2021
Der Experte beleuchtet drei Schwerpunkte: Er erläutert die wichtigsten Updates in der S3-Leitlinie Prostatakarzinom (PCa), berichtet über die die finalen Daten der TITAN-Studie mit Apalutamid beim metastasierten hormonsensitiven PCa (mHSPC) sowie über mögliche Optimierungen der Roboter-assistierten Prostatektomie.
Prof. Dr. Nadia Harbeck (München) im Interview – ESMO 2021
Prof. Harbeck berichtet über Biomarker-Daten zur WSG ADAPT-TP-Studie. Die Analyse zeigte, dass die Immunogenität des Tumors mit hohen pCR-Raten und einem besseren Langzeitüberleben assoziiert war. Als „absolutes Highlight in der metastasierten Situation“ bezeichnet sie die PFS-Daten der Studie DESTINY-Breast03.
Interview mit Prof. Dr. Nadia Harbeck (München) für Patientinnen – ESMO 2021
Die Expertin erläutert, welche Möglichkeiten der präoperativen (neoadjuvanten) Behandlung des triple-positiven Brustkrebses aktuell interessant sind. Gute Neuigkeiten hat sie für Frauen mit einem metastasierten HER2-positiven Brustkrebs. Durch einen neuartigen Wirkstoff konnte in einer Studie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verzögert werden.
PD. Dr. Sebastian Haferkamp (Regensburg) im Interview – ADO 2021
Wie der Experte berichtet, wurden erstmals 6,5-Jahres-Überlebensdaten zur Immuntherapie vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war der Nutzen der Liquid Biopsy zur Therapiesteuerung. Kontrovers diskutiert wurden die adjuvante Therapie im Stadium IIIA sowie das Hautkrebs-Screening. Der Experte beleuchtet zudem aktuelle Forschungsschwerpunkte. Seine eigene Arbeit wurde auf dem Kongress ausgezeichnet.
Prof. Dr. Jörg Trojan (Frankfurt/M.) im Interview – ESMO 2021
Die positiven Daten der AIO-Studie INNOTACE waren für den Experten das Highlight des Kongresses. Prof. Trojan spricht von einem „starken Signal“. Kleinere Studien aus Asien bestätigen den Nutzen von Checkpoint-Inhibitoren. Interessant war auch ein Update der IMbrave150-Studie mit Daten zu Patient*innen ohne Pfortaderinfiltration. Beim Cholangiokarzinom wurden Ergebnisse der AIO-Studie NIFE vorgestellt.
Prof. Dr. Frank Griesinger (Oldenburg) im Interview – ESMO 2021
In frühen als auch späten Stadien des NSCLC gibt es weitere neue Entwicklungen bei zielgerichteten und immuntherapeutischen Ansätzen. Diese haben erfreulicherweise inzwischen auch beim SCLC und beim Mesotheliom Einzug gehalten hat. Prof. Griesingers Fazit: In allen Therapielinien des NSCLC muss breit auf behandelbare Mutationen – einschließlich HER2 – und auf eine PD-L1-Expression getestet werden.
Deeskalationsstrategien sind bei Kopf-Halstumoren oft erfolgreich – ASCO Annual Meeting 2021
Auf dem ASCO Kongress 2021 wurden aktuelle Ergebnisse zur adjuvanten und neoadjuvanten Therapie bei Kopf-Halstumoren vorgestellt. Deeskalationsstrategien zur Vermeidung akuter und später Komplikationen spielen insbesondere bei HPV-positiven Tumoren zunehmend eine Rolle. Auch der Einsatz von Immuncheckpointinhibitoren in der palliativen Situation war ein wichtiges Thema.
Zu den Highlights gehörten mehrere, interventionelle Studien aus Deutschland von der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO). Zielgerichtete und immuntherapeutischeBehandlungsansätze, aber auch Daten zur Deeskalation von Therapien, wurden vorgestellt. Fachberatung: Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick (Bochum)