Die weitere Optimierung von Immuntherapien und individualisierte Behandlungsstrategien stehen im Fokus der 19th IASCLC World Conference on Lung Cancer, dem weltweit größten Lungenkrebs-Kongress. Unsere Experten fassen die klinisch relevanten Highlights zusammen.
Neues zu NSCLC und SCLC sowie zum Lungenkrebs-Screening - WCLC 2018
Auf dem diesjährigen WCLC wurden Ergebnisse vorgestellt, die die Therapie sowohl beim nicht-kleinzelligen als auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom entscheidend verändern werden. Und auch für die Früherkennung wurden bahnbrechende Ergebnisse präsentiert. Erfahren Sie mehr dazu in den Einschätzungen unserer Experten.
Prof. Thomas Wehler (Homburg) im Interview – WCLC 2018
Ein neuer Standard beim SCLC, eine verwirrende Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten beim NSCLC und ein neuer TKI – diese Themen standen für Prof. Wehler im Fokus des WCLC 2018 in Toronto. Die Herausforderung bei der Vielzahl positiver Daten zu Kombinationstherapien besteht für Wehler darin, für den Patienten die individuell beste Therapie zu definieren. Den ALK-Inhibitor Brigatinib bewertet der Experte als vielversprechend, er werde sich jedoch in der Praxis gegenüber dem Standard Alectinib erst beweisen müssen.
Statement von Dr. Sylvia Gütz (Leipzig) vom 26.09. - WCLC 2018
Zum nicht-metastasierten lokal fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkarzinom wurden auf dem WCLC neue Daten aus der CONVERT-Studie vorgestellt. Wie Dr. Gütz erläutert, hatte diese Phase-III-Studie zur Radio-Chemotherapie gezeigt, dass die einmalige Behandlung pro Tag der zweimal täglich stattfindenden Behandlung nicht überlegen ist. Die nun präsentierten Daten gaben Antworten auf die Fragen, ob Hirnmetastasen in bestimmten Gruppen häufiger auftreten und ob Patienten von einem PET-Staging mehr als von einem konventionellen Staging profitieren.
Statement von PD Dr. Florian Fuchs vom 25.09. - WCLC 2018
PD Dr. Fuchs berichtet u. a. über die beim WCLC vorgestellten Gesamtüberlebens-Daten der PACIFIC-Studie zum Einsatz eines PD-L1-Inhibitors nach Radio-Chemotherapie im Stadium III des NSCLC. Weiter fasst er Ergebnisse der IMpower133-Studie zur Therapie des SCLC mit einer Kombination aus Immun- und Chemotherapie zusammen. Auch auf die Ergebnisse einer Subgruppenanalyse der KEYNOTE 407-Studie beim Plattenepithel-NSCLC geht der Experte ein.
Statement von Prof. Rainer Wiewrodt (Münster) vom 25.09. - WCLC 2018
Wie Prof. Wiewrodt vom WCLC berichtet, gibt es endlich auch beim SCLC vielversprechende Studiendaten: Ein PD-L1-Hemmer verbesserte in Kombination mit einer Chemotherapie in der IMpower133-Studie das Gesamtüberleben gegenüber einer alleinigen Chemotherapie. Wichtige Erkenntnisse zum NSCLC lieferten für Prof. Wiewrodt eine niederländische Studie zum Screening mit CT, die Überlebensanalyse der PACIFIC-Studie (Stadium III) sowie Daten zur zielgerichteten Therapie beim ALK-postiven NSCLC.
Statement von Prof. Wolfgang Schütte vom 24.09. - WCLC 2018
Die Therapie des operablen bzw. lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) steht für Prof. Schütte im Vordergrund seines WCLC-Rückblicks. Dazu gibt der Experte einen kurzen Überblick über die Ergebnisse dreier richtungsweisender Studien. Zum NSCLC im Stadium IV erläutert er die Ergebnisse einer Studie zur Kombination aus Immun- und Chemotherapie.
Eine Immuntherapie mit Atezolizumab bringt nach mehr als 20 Jahren die ersten bedeutungsvollen Erfolge bei der Therapie des ausgedehnten kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC). Die vielversprechenden Ergebnisse der IMpower133-Studie wurden auf dem WCLC 2018 in Toronto vorgestellt. Fachberatung: Dr. David Heigener (Großhansdorf)
Ein niedrigdosiertes Computertomografie (CT)-Screening kann bei Hochrisikopatienten das Lungenkrebs-Mortalitätsrisiko senken. Zu diesen Ergebnissen kamen die Autoren der NELSON-Studie, die ihre Daten auf der Lungenkrebs-Weltkonferenz präsentierten. Frauen scheinen dabei noch mehr Vorteile aus dem Screening zu ziehen, als Männer. Fachberatung: Dr. David Heigener (Großhansdorf)
In der Phase 3-PACIFIC-Studie wird die Therapie mit Durvalumab bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-reserzierbarem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) nach Chemoradiotherapie untersucht. Die konsolidierende Immuntherapie verbessert dabei sowohl das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben. Fachberatung: Dr. David Heigener (Großhansdorf)
Ergebnisse der Langzeitanalyse – WCLC 2017 Die Phase-III-Studie KEYNOTE-024 evaluierte den Nutzen von Pembrolizumab bei unbehandelten NSCLC-Patienten mit einem PD-L1 Tumor Protein Score ≥ 50% ohne EGFR-Mutationen oder ALK-Translokationen. Bisher kam bei dieser Indikation eine Chemotherapie zum Einsatz. Auf Grund guter Ergebnisse in früheren Analysen dieser Studie ist Pembrolizumab in der untersuchten Indikation bereits zugelassen. Nun wurde die Langzeitanalyse auf dem WCLC 2017 präsentiert. Fachberatung: Dr. David Heigener, Großhansdorf.
Ergebnisse der Langzeitanalyse der Phase-III-Studie SCAT – WCLC 2017 Die Phase-III-Studie SCAT evaluierte die Wirksamkeit einer personalisierten Therapie mit einem platinbasierten Chemotherapieregime, welches nach BRCA1-Expressionslevel bei Patienten mit reseziertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und Lymphknotenbefall gewählt wurde. Die auf dem WCLC 2017 präsentierten Langzeitdaten zum Überleben waren ernüchternd. Fachberatung: Dr. David Heigener, Großhansdorf.
Explorative Analyse der CheckMate 032-Studie – WCLC 2017 Der kleinzellige Lungenkrebs (SCLC) ist durch eine hohe Tumormutationslast (TMB) gekennzeichnet. Trotz niedriger PD-L1 Expression des Tumors, führte die Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab zu einem besseren Ansprechen und längerem Überleben verglichen zu Ipilimumab allein. Eine explorative Analyse der Patientenkohorten aus der CheckMate 032-Studie untersuchte die prädiktiven Aussagekraft der (TMB) auf das Ansprechen beider Immuntherapie-Schemata beim SCLC. Fachberatung: Dr. David Heigener, Großhansdorf.
PD Dr. Amanda Tufman (München) im Interview – ESMO 2019
In der Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms hat sich einiges getan, erläutert PD Dr. Amanda Tufman. So bietet die Immuntherapie mit PD-1- oder PD-L1-Antikörpern eine gute Option in der Erstlinie. Aber auch in der Zweitlinie ergeben sich neue und effiziente Möglichkeiten.
Prof. Dr. Frank Griesinger (Oldenburg) im Interview – ESMO 2019
In der FLAURA-Studie wurden drei verschiedene Tyrosinkinasehemmer bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs verglichen. „Die Studie ist positiv für den Endpunkt overall survival“, so Prof. Griesinger. Er erläutert außerdem die Daten der CheckMate 227- und IMpower 100-Studien zur Immuntherapie.
Prof. Dr. Rainer Wiewrodt, Münster, im Interview – ASCO Annual Meeting 2018
Bei der Therapiewahl für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit EGFR-Mutationen nimmt aktuell die Therapiesequenz einen wichtigen Stellenwert ein. Prof. Dr. Rainer Wiewrodt erläutert die Rationale zur Sequenz "Zweitgenerations-EGFR-TKI gefolgt von Drittgenerations-EGFR-TKI" und betont die Vorteile einer flexiblen Dosierung eines Zweitgenerations-EGFR-TKI für das individuelle Patientenmanagement. Mit freundlicher Unterstützung der Boehringer Ingelheim GmbH & Co. KG.
Checkpoint-Inhibition zentrales Thema beim NSCLC, neue Daten zum SCLC
Die zahlreichen neuen Studienergebnisse zu Immuntherapien beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom standen beim ASCO Annual Meeting 2018 im Vordergrund. Doch auch für das kleinzellige Lungenkarzinom gibt es vielversprechende Ergebnisse bezüglich zweier neuer Wirkstoffe, die von unserer Experten vorgestellt werden.
Immuntherapien, die gegen PD-1 (programmed cell death) gerichtet sind, könnten beim kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) effektiv sein. Das lassen auch die Daten einer neuen Studie vermuten, in der Pembrolizumab bei elf verschiedenen Krebsarten, unter anderem SCLC, getestet wird. Fachberatung: Prof. Davig Heigener (Großhansdorf)
Postoperative Bestrahlung beim NSCLC: wann sinnvoll? - ASCO Meeting 2018
Ist eine postoperative Bestrahlung (PORT) beim reserzierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom sinnvoll oder nicht? Darüber diskutieren Experten nach wie vor. Eine neue Analyse prüfte, ob eine PORT bei Patienten mit reserziertem NSCLC und Chemotherapie das Überleben verlängert. Die Ergebnisse wurden auf dem ASCO präsentiert. Fachberatung: Prof. Davig Heigener (Großhansdorf)