DGU-Kongress 2019: Neues aus der urologischen Onkologie
DGU-Kongress 2019: Neues aus der urologischen Onkologie
Der 71. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) fand vom 18. bis 21. September 2019 in Hamburg statt. Das Kongressmotto war „Mensch, Maschine, Medizin, Wirtschaft“, diese spiegeln ein Spannungsverhältnis wieder, das zunehmend den Arbeitsalltag von Urologinnen und Urologen in den Kliniken und Praxen kennzeichnet.
Erfahren Sie mehr zu neuen Entwicklungen in Wissenschaft, Diagnostik und Therapie in der urologischen Onkologie – speziell zu Prostata-, Nieren- und Harnblasenkarzinom – direkt vom Kongress.
Active Surveillance: In Deutschland noch zu selten angewandt
Hierzulande werden die Möglichkeiten der aktiven Überwachung beim Prostatakarzinom noch zu wenig genutzt. Unsere Experten diskutieren, wie sich das ändern muss und was dabei zu beachten ist.
Immuntherapie: Keine Wunderwaffe in der Zweitlinientherapie
Bahnbrechende Erfolge der Immuntherapie in der Zweitlinie beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom sind ausgeblieben. Dennoch sind durch die Immuntherapie Fortschritte erzielt worden, sie sollte den Patienten deshalb unbedingt angeboten werden. Und auch in der Erstlinie und in der adjuvanten Therapie spielen Immuncheckpointinhibitoren zunehmend eine Rolle.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Durch die Indikationserweiterung eines bereits verfügbaren Medikaments für die Therapie des Prostatakarzinoms gibt es seit Januar 2020 eine neue Behandlungsmöglichkeit für Männer mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC). Mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmbH
Als kurative Therapieoption sind chirurgische Eingriffe bei operablen malignen Tumore ein wesentlicher Behandlungsschritt. Immer häufiger kommen hierfür minimalinvasive Techniken infrage. So sind seit zwei Jahrzehnten roboter-assistierte Systeme im Einsatz – mit vielversprechenden Ergebnissen, wie Beispiele partieller Nieren- und Blasenresektionen zeigen. Mit freundlicher Unterstützung der Intuitive Surgical Deutschland GmbH
Prof. Miller und PD Dr. Suttmann im Interview – DGU 2019
Prof. Kurt Miller (Berlin) und PD Dr. Henrik Suttmann (Hamburg) fassen die aktuelle Datenlage zur Behandlung des Hochrisiko-nicht metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (M0CRPC / nm-CRPC) mit einem Androgenrezeptor-Inhibitor zusammen. Sie ordnen die Daten außerdem in den Praxisalltag ein. Mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmnH
Prof. Markus A. Kuczyk (Hannover) im Interview – DGU-Kongress 2019
Die Erstlinientherapie des Nierenzellkarzinoms entwickelt sich weg von der TKI-basierten Monotherapie und hin zu Kombinationsbehandlungen, erläutert Prof. Markus Kuczyk. Der Experte stellt dazu aktuelle Daten vor und erklärt, was sich für die Praxis ändert. Er spricht außerdem über die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Alltag von Urologen.
Prof. Peter Hammerer (Braunschweig) im Interview – DGU-Kongress 2019
Prof. Peter Hammerer spricht über die Highlights des DGU zum Prostatakarzinom. Intensiv diskutierten Urologen z.B. darüber, ob alle Patienten vor einer Biopsie eine MRT benötigen. Der Experte berichtet weiterhin über neue Therapieoptionen für Patienten mit Metastasen und solche mit nicht-metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs.
Prof. Kurt Miller (Berlin) im Interview – DGU 2019
Gemäß Prof. Miller geschieht viel in der Therapie des oligometastasierten Prostatakarzinoms. So geht er auf aktuelle und künftige systemische Therapieoptionen ein. In diesem Zusammenhang spricht der Experte die Diskussion um die zusätzliche Bestrahlung des Primärtumors an. Ein weiteres Thema ist die Rolle der Bildgebung – konventionell oder PSMA-PET.
Prof. Christian Gratzke (Freiburg) im Interview – DGU-Kongress 2019
Prof. Gratzke hebt hervor, dass die auf dem diesjährigen DGU-Kongress präsentierten Daten nicht nur praxisrelevant sondern auch wissenschaftlich interessant waren. Er spricht über die Therapie des lokalisierten Prostatakarzinoms sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur automatisierten Bewertung pathologischer Befunde.
Prof. Jürgen Gschwend (München) im Interview – DGU-Kongress 2019
Prof. Gschwend fasst seine persönlichen Highlights vom diesjährigen DGU-Kongress zusammen: Er spricht unter anderem über neue Entwicklungen beim Harnblasen,- Nierenzell- sowie Prostatakarzinom und hebt lobend hervor, dass dieser Kongress mehr als andere Kongresse dem Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis dient.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Experteninterview mit Prof. Markus A. Kuczyk für Patienten - DGU 2019
Patienten mit metastasiertem Nierenkrebs, denen eine TKI-Monotherapie angeboten wird, sollten diese hinterfragen, berichtet Prof. Markus A. Kuczyk im Interview. Die Standardtherapie entwickelt sich immer mehr in Richtung von Kombinationsbehandlungen. Patienten sollten sich auch nicht davor scheuen, eine zweite Meinung einzuholen, rät der Experte.
Experteninterview mit Prof. Peter Hammerer für Patienten - DGU 2019
Es gibt zahlreiche Neuerungen für die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Prostatakrebs. Prof. Hammerer berichtet z.B. über die Rolle der Kernspintomografie bei der Diagnose und erläutert, welche Therapien für Hoch-Risiko-Patienten infrage kommen. Auch die genetische Diagnostik gewinnt immer mehr an Bedeutung, so der Experte.
Experteninterview mit Prof. Kurt Miller für Patienten – DGU 2019
Bestimmte Patienten mit einem Prostatakrebs können aktiv überwacht werden, betont Prof. Miller, eine Therapie im Sinne etwa einer Operation oder einer Medikamentengabe ist nicht immer erforderlich. Der Experte erklärt, was eine aktive Überwachung ist und für wen sie sich eignet. Ein weiteres Thema des Interviews sind aktuelle Entwicklungen in der medikamentösen Behandlung.
Prof. Christian Gratzke über patientenrelevante Themen – DGU 2019
„Es fällt auf, dass immer mehr eine personalisierte Medizin angeboten wird“, berichtet Prof. Gratzke. Er erwähnte u.a. sogenannte molekulare Tumorboards, in denen aufgrund von bestimmten genetischen Merkmalen eine Behandlungsentscheidung getroffen wird. Eine entsprechende Einteilung von Patientengruppen ermögliche eine frühe und vorausschauende Therapie.
Prof. Jürgen Gschwend über Patientenformate – DGU 2019
„Der Deutsche Urologenkongress wird immer wichtiger für Patienten und Patientenvertreter, die sich auf den neuesten Stand im Bereich der Urologie, speziell der Uroonkologie bringen wollen“, berichtet Prof. Gschwend. Die verschiedenen Veranstaltungen würden in kompakter Form neue, patientenrelevante Daten aufarbeiten.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Weitere Themen
Aktuelle Entwicklungen in der Medizin und Neues aus der Urologie
Kongresspräsident Prof. Oliver Hakenberg (Rostock) im Audio-Interview – DGU 2019
Prof. Hakenberg berichtet, was die Besucher des kommenden DGU-Kongresses erwarten können. Besonders im Fokus werden aktuelle kontroverse Themen der Medizin stehen, die auch die Urologie betreffen: neue Technologien und Ökonomisierung. Aber auch Ergebnisse onkologischer Studien, die neue Standards setzen, und Themen für niedergelassene Ärzte bereichern das Programm.
Immuntherapie beim metastasierten Urothelkarzinom mit Einschränkungen - DGU 2018
In der Erstlinie bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom, die nicht für eine Cisplatin-haltige Therapie in Frage kommen, ist die Immuntherapie effizient – jedoch nur bei hoher PD-L1-Expression. Welche Rolle werden künftig adjuvante und neoadjuvante Therapien spielen? Diese und weitere Themen diskutieren unsere Experten in einer Gesprächsrunde direkt vom Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) 2018.
Expertenrunde Prostatakarzinom - DGU 2018 Unsere Experten diskutieren die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten beim biochemischen Rezidiv des Prostatakarzinoms. Themen sind u. a.: Wann ist bei einem biochemischen Rezidiv die Bildgebung mit PSMA-PET ratsam? Soll eine lokale oder systemische Therapie bei Lymphknotenbefall im kleinen Becken durchgeführt werden? Was bringt der frühe Einsatz neuer Hormontherapien (Apalutamid, Enzalutamid) beim nicht-metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom? Wann ist Gensequenzierung sinnvoll?
Prof. Kurt Miller (Berlin) im Interview – DGU-Kongress 2018
Bisher galt eine Nephrektomie in der Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms als Standard. Eine randomisierte Studie hat nun gezeigt, dass Patienten unter einer Anti-VEGF-Behandlung davon nicht profitieren – was auch beim DGU-Kongress zu angeregten Diskussionen führte, so Prof. Kurt Miller im Interview. Für Gesprächsstoff sorgte auch das negative CHMP-Votum bezüglich der Immuntherapie Ipilimumab plus Nivolumab. Die Kombination hatte sich in der CheckMate-214-Studie als durchaus vielversprechend erwiesen.
Jürgen Gschwend (München) im Interview – DGU-Kongress 2018
Die Therapielandschaft hat sich beim fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom in letzter Zeit stark verändert. Stand früher in der metastasierten Situation nur die Chemotherapie zur Verfügung, kann nun bei bestimmten Patientengruppen eine Immuntherapie eingesetzt werden. In der Zweitlinie ist die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren mittlerweile etabliert. Prof. Jürgen Gschwend gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand und einen Ausblick auf den Einsatz von Immuntherapien in der (Neo)Adjuvanz.
Jürgen Gschwend (München) im Interview – DGU-Kongress 2018
Über positive Entwicklungen in der Therapie des fortgeschrittenen Blasenkarzinoms berichtet Prof. Jürgen Gschwend vom Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) 2018: Zusätzlich zur Chemotherapie stehen nun sogenannte Checkpoint-Inhibitoren zur Verfügung, die das eigene Immunsystem aktivieren. Für welche Patientengruppen eine Immuntherapie in Frage kommt, erfahren Sie im Interview mit dem Experten.