American Society of Hematology Annual Meeting 2016 - hämatologische Onkologie
American Society of Hematology Annual Meeting 2016 - hämatologische Onkologie
Anfang Dezember treffen sich etwa 20.000 Hämatologen aus aller Welt in San Diego, Kalifornien, zum weltweit renommiertesten Hämatologen-Kongress. Es werden aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert und wir sind für Sie vor Ort, um von den wichtigsten Neuerungen in Therapie und Diagnose zu berichten.
Das Jahresmeeting der American Society of Hematology ist der weltweit wichtigste und umfassendste Kongress in der hämatologischen Onkologie. Erfahren Sie mehr zu aktuellen Forschungsergebnissen und wichtigsten Neuerungen in Therapie und Diagnose.
Im Gespräch Prof. Stephan Stilgenbauer (Ulm), ASH Annual Meeting 2016
Zu den oral verfügbaren Substanzen Ibrutinib, Idealisib und Venetoclax, die die Behandlung der CLL gerade revolutionieren, sind beim ASH Annual Meeting 2016 vielversprechende Langzeitdaten vorgestellt worden, so Prof. Stilgenbauer im Interview. Venetoclax stellt auch nach Ibrutinib-Versagen eine Option dar. Auch für neue Zweitgenerations-Inhibitoren liegen erste Daten vor.
Im Gespräch: Dr. Hans Salwender (Hamburg), ASH Annual Meeting 2016
Auf dem ASH Annual Meeting 2016 gab es Updates zu Therapien mit Daratumumab, Pembrolizumab, Carfilzomib und Venetoclax. Dr. Salwender ordnet die neuen Daten in den Behandlungskontext ein und gibt einen Überblick über weitere Behandlungsoptionen wie der Hochdosistherapie und der Tandem-Transplantation. Des weiteren geht er auf Studien zu neuen Substanzen wie Nelfinavir und Selinexor ein.
Im Gespräch: Prof. Norbert Gattermann (Düsseldorf), ASH Annual Meeting 2016
Neues zur Pathophysiologie, Prognose und Therapie Myelodysplastischer Syndrome (MDS) vom ASH-Kongress 2016 – zusammengefasst von Prof. Norbert Gattermann. Insbesondere geht der Experte auf Störungen der Synthese der Messenger-RNA an sogenannten Splicing-Sites ein, analysiert die Bedeutung von Punktmutationen für Prognose-Scores und fokussiert auf neue Kombinationstherapien etablierter Substanzen.
Im Gespräch: PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln), ASH Annual Meeting 2016
Zur Behandlung der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) wurden Daten zu Kombinationstherapien mit Ibrutinib, Obinutuzumab, Venetoclax und neuen Kinase-Inhibotoren vorgestellt. Das Ziel ist es, so PD Dr. Eichhorst, dass die Kombinationstherapien die Dauertherapie in Zukunft ablösen werden. CAR-T-Zellen und BTK-Inhibitoren bieten zudem neue Therapieansätze.
Im Gespräch: Prof. Dietger Niederwieser (Leipzig), ASH Annual Meeting 2016
In der prospektiv randomisierten Intergroup-Studie, mit mehr als 1200 Teilnehmern, wurde gezeigt, so Prof. Niederwieser im Interview, dass bei einer AML auch mit einer höheren Behandlungsintensität kein besseres Therapieergebnis erreicht werden kann. Zur Therapie der ALL liegen nun vielversprechende Langzeitdaten aus der TOWER-Studie vor. Die Studie untersucht das Ansprechen von bispezifischen Antikörpern bei chemotherapieresistenten Patienten.
Im Gespräch: Prof. Monika Engelhardt (Freiburg), ASH Annual Meeting 2016
Prof. Engelhardt gibt einen Ausblick auf die wichtigsten neuen Substanzen und Therapiemöglichkeiten für das multiple Myelom, die auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt werden. Unter anderem liegt der Fokus dieses Jahr auf der Immuntherapie, der Erhaltungstherapie und auf neue Erkenntnisse zur Biologie des multiplen Myeloms.
Das Jahresmeeting der American Society of Hematology ist der weltweit wichtigste und umfassendste Kongress in der hämatologischen Onkologie. Erfahren Sie mehr zu aktuellen Forschungsergebnissen und wichtigsten Neuerungen in Therapie und Diagnose.
Im Gespräch Prof. Christoph Scheid (Köln), ASH Annual Meeting 2016
Anhand neuer Daten vom ASH-Kongress 2016 erläutert Prof. Scheid wie Myelom-Patienten von Kombinationstherapien profitieren: Die krankheitsfreie Zeit ist deutlich verlängert, selbst nach mehreren Rückfällen lässt sich die Erkrankung oft noch stabil halten. In der Primärtherapie des multiplen Myeloms bleibt die Hochdosistherapie allerdings weiterhin die Standardtherapie.
Im Gespräch: Prof. Dietger Niederwieser (Leipzig), ASH Annual Meeting 2016
Prof. Niederwieser berichtet auf dem amerikanischen Hämatologen-Kongress wie wichtig die Bestimmung der minimalen Resterkrankung für die Therapieausrichtung bei Leukämiepatienten ist. Außerdem betont er, dass eine stärkere Behandlung das Leben nicht unbedingt verlängert, denn Nebenwirkungen nehmen bei einer intensiveren Behandlung zu.
Im Gespräch: PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln), ASH Annual Meeting 2016
Neue Medikamente wie der Enzymblocker Venetoclax wirken gut bei CLL-Patienten, insbesondere bei jenen Patienten, die andere Therapien nicht vertragen. Die Chemotherapie bleibt immer noch eine wichtige Option, auch wenn neue Therapieansätze eine immer größere Rolle einnehmen.
Das Jahresmeeting der American Society of Hematology ist der weltweit wichtigste und umfassendste Kongress in der hämatologischen Onkologie. Erfahren Sie mehr zu aktuellen Forschungsergebnissen und wichtigsten Neuerungen in Therapie und Diagnose.
Therapieoptimierung der Stammzelltransplantation – ASH 2016 Beim multiplen Myelom (MM) untersuchen derzeit einige Studiengruppen den Nutzen einer intensivierten Konsolidierung nach autologer Stammzelltransplantation (ABSZT). Besonders erwartet wurden die ersten Ergebnisse der großen US-Studie BMT CTN 0702 (StaMINA), die als „Late Breaker“ auf dem ASH präsentiert wurden. Fachberatung: Prof. Goldschmidt (Heidelberg).
Registerstudie: Stammzelltransplantation bei Älteren - ASH 2016 Durch adäquate Patientenselektion können heutzutage auch medizinisch fitte Patienten im Alter von 65 bis 70 und teilweise auch über 70 Jahren erfolgreich transplantiert werden. Dazu wurde beim ASH eine große Registerstudie der EBMT (European Group for Blood and Marrow Transplantation) präsentiert. Fachberatung: Prof. Goldschmidt (Heidelberg).
Lenalidomid-Erhaltung beim multiplen Myelom – ASH 2016 Eine große Phase-III-Studie evaluierte die Lenalidomid-Erhaltung bis zum Progress bei transplantierten und nicht transplantierten Myelom-Patienten. Die Erhaltungstherapie verlängerte das progressionsfreie Überleben signifikant, insbesondere, wenn die Lenalidomid-Therapie über 12 Monate gegeben werden konnte. Fachberatung: Prof. Goldschmidt (Heidelberg).
Biomarker für Hochrisiko-SMM – ASH 2016 Paiva et al. entwickelten einen immunphänotypischen Algorithmus zur Identifizierung von asymptomatischen Patienten mit Smoldering Myelom (SMM) und einem hohen Risiko für einen Übergang in ein aktives Myelom (Hochrisiko-SMM mittels multiparetischer Durchflusszytometrie. Fachberatung: Prof. Goldschmidt (Heidelberg).
Erstlinientherapie des multiplen Myeloms – ASH 2016 Die Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation ist Standard bei fitten Myelom-Patienten bis 65 Jahren. In Anbetracht der wirksamen neuen Substanzen wird der Stellenwert der ABSZT nunmehr in Frage gestellt. Eine Phase-III-Studie verglich die ABSZT mit Bortezomib-haltiger Chemotherapie. Fachberatung: Prof. Goldschmidt (Heidelberg).
Erhaltungstherapie bei jüngeren Patienten - ASH 2016 Bereits beim ASH 2014 zeigte die Zwischenanalyse der LyMa-Studie, dass eine Rituximab-Erhaltung bei jüngeren Patienten nach Transplantation das ereignisfreie und progressionsfreie Überleben verbessert. Mit der Endauswertung wurde nun auch ein Vorteil im Gesamtüberleben gezeigt. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)
Obinutuzumab versus Rituximab - ASH 2016 Eine Rituximab-basierte Chemoimmuntherapie plus Erhaltungstherapie ist der aktuelle Standard beim unbehandelten follikulären Lymphom. Die Frage, ob eine Obinutuzumab-basierte Therapie überlegen ist, beantwortet die randomisierte GALLIUM-Studie, deren geplante Zwischenanalyse beim ASH vorgestellt wurde. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)
Erhaltungstherapie beim DLBCL - ASH 2016 Den Nutzen einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf R-CHOP in der Erstlinie bei älteren DLBCL-Patienten wurde in der REMARC-Studie randomisiert untersucht. Das progressionsfreie, nicht aber das Gesamtüberleben konnte verbessert werden. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)
Alternative Regime zum Standard R-CHOP – ASH 2016 Beim diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) werden Alternativen zum Standard R-CHOP untersucht: Zwei Phase-III-Studien verglichen randomisiert DA-EPOCH-R bzw. Obinutuzumab plus CHOP gegenüber R-CHOP in der Erstlinie. Beide Regime waren nicht wirksamer und EPOCH sogar deutlich toxischer als R-CHOP. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)