Bitte beachten Sie, dass Texte, die älter als 2 Jahre sind, sich in der Überarbeitung befinden und gegebenenfalls nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand wiedergeben.

Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Grundsätze und Möglichkeiten der Schmerztherapie

Grundsätzlich verpflichtet jeder Schmerz den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin zu einer Therapie – eine Unterlassung könnte in letzter Konsequenz den rechtlichen Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung erfüllen. Das wichtigste Ziel der Schmerztherapie ist es, den Schmerz so stark wie möglich zu lindern und ihn auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dabei werden der Wunsch des Patienten/der Patientin und seine/ihre individuell empfundene Lebensqualität berücksichtigt, d. h. soziale und spirituelle Bedürfnisse und Erwägungen werden in die Entscheidung über die Art der Behandlung mit einbezogen. Voraussetzung dafür ist auch, dass der Patient/die Patientin über seine/ihre Situation detailliert aufgeklärt wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn Angehörige an diesen Gesprächen und an der Entscheidung über die Therapieziele beteiligt werden.

Die Tumorschmerztherapie soll nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erfolgen. Einschränkungen des Bewusstseins – durch die Erkrankung selbst oder durch die Therapie – sollen vermieden werden. Dabei gilt das Prinzip: ambulant vor stationär, sofern dies medizinisch zu verantworten und vom Patienten/von der Patientin gewollt ist.

Wie für viele andere Therapiegebiete gibt es auch für Tumorschmerzen verschiedene nationale und internationale Leitlinien, die auf Grundlage der neuesten Forschungsergebnisse entwickelt und regelmäßig aktualisiert werden. Sie helfen Ärztinnen und Ärzten bei der Entscheidungsfindung in ganz spezifischen Situationen.

Symptomatische oder kausale Schmerztherapie

Wenn irgend möglich, sollte die Therapie von Schmerzen auf die Beseitigung ihrer Ursache ausgerichtet sein. Die kausale onkologische Therapie – z. B. Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung – kann durch die Verkleinerung von Tumor, Metastasen oder der durch sie bedingten Ödeme oder Ergüsse Schmerzen reduzieren. Bis eine kausale Therapie erfolgreich ist, werden die Schmerzen parallel medikamentös bekämpft.

Wenn kausale Therapieansätze nicht mehr erfolgversprechend sind oder vom Patienten/von der Patientin nicht gewünscht werden, wird rein symptomatisch behandelt. Das heißt, nicht mehr die Ursache des Schmerzes wird bekämpft, sondern die Schmerzempfindung wird unterdrückt.

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung von Schmerzen bei Krebs umfasst verschiedene Möglichkeiten, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Medikamentös kann Tumorschmerz mit verschiedenen Arzneimitteln behandelt werden. Hinzu kommen nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten wie Strahlentherapie oder Operationen sowie komplementärmedizinische Angebote. Auch psychosoziale Maßnahmen können bei der Behandlung von Schmerzpatient*innen eine wichtige Rolle spielen.

Schmerztherapie
Quelle: © dkg-web

 

(pp)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 26.06.2023

Weitere Informationen zum Thema:

Zuletzt aufgerufen am: 28.03.2024 15:56