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Mundtrockenheit als Nebenwirkung einer Krebstherapie

Frau betreibt Mundhygiene
Quelle: © CandyBox Images - Fotolia.com

Ursachen und Entstehung

Chemo- und Strahlentherapie können die Schleimhaut im Mund schädigen und die Funktion der Speicheldrüsen verschlechtern. Infolgedessen wird weniger Speichel gebildet, er wird dickflüssiger und der Mund fühlt sich trocken an. 

Oft werden durch extreme Mundtrockenheit das Kauen, Schlucken, Schmecken, Sprechen und sogar das Schlafen beeinträchtigt. Besonders bei Bestrahlungen im Kopf-Hals- und Brustbereich tritt diese Nebenwirkung häufig auf und hält auch nach Ende der Bestrahlungszeit noch längere Zeit an.


Behandlung

Die Auswahl geeigneter Nahrungsmittel und Getränke kann helfen, mit der Mundtrockenheit umzugehen. Zusätzlich sollte auf regelmäßige Mundhygiene geachtet werden, um Infektionen im Mundbereich zu vermeiden. Möglich ist zudem die Anwendung von Speichelersatzpräparaten.

Einige praktische Ratschläge helfen bei Mundtrockenheit:

  • Regelmäßige Mundhygiene mit einer weichen Zahnbürste. Mundspülungen mehrmals täglich mit Wasser, ungesüßtem Pfefferminz- oder Salbeitee oder Kochsalzlösung (1 TL Salz auf ½ Liter Wasser).

  • Mund und Lippen durch häufiges Trinken kleiner Schlucke Wasser feuchthalten. Die Lippen können Sie auch mit einem feuchten Schwamm oder Lappen feuchthalten.

  • Lebensmittel meiden, die die Schleimhaut reizen oder austrocknen (z.B. starke Gewürze, stark Gesalzenes, Kamillentee und Alkohol).

  • Den Speichelfluss durch Bonbons, Kaugummis und kühle Getränke anregen. Saures Obst kann ebenfalls den Speichelfluss anregen. Bei Schleimhautentzündungen sollten sie saures Obst jedoch vermeiden.

  • Auch häufige Mahlzeiten, kleine Bissen und langes Kauen regen an.

  • Trockene, krümelige Lebensmittel meiden.

  • Weiche, flüssigkeitsreiche Speisen (Kompott, reifes Obst, Pudding, Suppe) bevorzugen.

  • Bei zähflüssigem Speichel auf das Trinken von Milch verzichten.

  • In der Apotheke gibt es künstlichen Speichel, der sich ebenfalls zum Befeuchten des Mundes eignet.

 

Fachliche Beratung:

Kommission "Ernährung und Krebs" 
der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

 

(red)


Quellen:

[1] K.S. Zänker, N. Becker: Primäre Prävention, in: H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2005, S. 279-306
[2] M.E. Heim, J. Arends: Kachexie, Anorexie und Ernährung, in: H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006, S. 2180-2191
[3] H.K. Biesalski, G. Zürcher, K.-W. Jauch, V. Beck (Redaktion): Ernährung und Krebs, in: Der Onkologe, Band 14, Heft 1, Januar 2008, S. 7-64
[4] Deutsche Krebshilfe, Blaue Ratgeber, Ernährung bei Krebs, Stand 11/2015 https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/046_0115.pdf

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 20.04.2017

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