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Definition und Häufigkeit

Definition

Mastdarmkrebs, auch Enddarmkrebs und in der Fachsprache Rektumkarzinom genannt, entwickelt sich im Mastdarm, dem letzten Abschnitt des Dickdarms. Er wird mit dem eigentlichen Dickdarmkrebs, dem Kolonkarzinom, unter dem Begriff Kolorektalkarzinom (umgangssprachlich Darmkrebs) zusammengefasst. In den meisten Fällen entwickelt sich das Rektumkarzinom aus den Zellen der Schleimdrüsen innerhalb der Darmwand und wird deshalb hinsichtlich seiner feingeweblichen Eigenschaften als Adenokarzinom bezeichnet. Andere, eher seltene bösartige Tumoren des Enddarms sind neuroendokrine Tumore, Lymphome und Sarkome.

Häufigkeit

In den deutschen Krebsregistern, deren Zahlen das Robert Koch-Institut Berlin (RKI) regelmäßig auswertet und zusammenfasst, werden unter Darmkrebs alle Krebserkrankungen des Dickdarms, des Mastdarms und des Darmausgangs (Anus) zusammengefasst. Davon befinden sich zwei Drittel aller Tumoren im eigentlichen Dickdarm, weniger als ein Drittel betreffen den Mastdarm. Allerdings ist das Rektum nach dem Kolon der zweithäufigste Ort hinsichtlich bösartiger Tumoren im Magen-Darmtrakt.

Für das Jahr 2010 ergab sich eine Schätzung des RKI von rund 73.000 Neuerkrankungen an Darmkrebs pro Jahr, davon 33.620 Fällen bei Frauen und 39.410 Fällen bei Männern. Damit ist das Kolorektalkarzinom sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. Der Anteil des Kolorektalkarzinoms an allen Krebserkrankungen in Deutschland beträgt etwa 16 Prozent. Seit 1980 ist die Häufigkeit von Darmkrebs in Deutschland stetig gestiegen, bei Männern um 34 Prozent, bei Frauen um 26 Prozent.

Die Sterblichkeit an Darmkrebs nimmt seit Beginn der 1990er Jahre ab. Dennoch ist die Erkrankung hierzulande noch immer die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Die Betroffenen sterben rund 13 Jahre vor ihrer statistisch errechneten Lebenserwartung.

In der überwiegenden Zahl der Fälle tritt die Erkrankung nach dem 50. Lebensjahr auf. Im Jahr 2004 waren etwa jeder zweite betroffene Mann und zwei von drei erkrankten Frauen 70 Jahre oder älter. Erblich bedingte Darmkrebserkrankungen treten allerdings bereits in einem jungen Lebensalter auf.

 


(kvk)

 

Quellen
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Robert Koch-Institut und Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends. 7. Ausgabe 2010, Berlin

Schneider, A.R.J. & Caspary, W.F.: Diagnostik kolorektaler Karzinome. Aktueller Stand. In: Der Radiologe 2003, 43(2):105-112

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 05.12.2013

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