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Schilddrüsenkrebs - Rehabilitation und Nachsorge

Nachdem die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als Nachsorge bezeichnet wird.

Die Tumornachsorge hat zur Aufgabe: 

  • ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Folgen der Operation und Begleiterkrankungen festzustellen und zu behandeln
  • dem Patienten bei seinen seelischen, körperlichen und sozialen Problemen behilflich zu sein

Nachsorgeuntersuchungen

Konnte durch die Behandlung der Tumor entfernt werden, so werden Ihnen die Ärzte in der Klinik raten, sich zu bestimmten Zeitpunkten für Nachuntersuchungen einzufinden. Die Untersuchungen werden entweder bei Ihrem Hausarzt oder im behandelnden Krankenhaus durchgeführt.

Die Nachsorgeuntersuchungen finden in der ersten Zeit nach Abschluss der Behandlung relativ engmaschig statt. Später werden die Zeiträume zwischen diesen Kontrolluntersuchungen größer, vor allem dann, wenn weder Symptome noch sonstige Anzeichen für ein Wiederauftreten der Erkrankung vorliegen. Bitte denken Sie an die vereinbarten Termine! Die regelmäßige Kontrolle gibt Ihnen die Sicherheit, dass gegen eine erneute Tumorbildung, aber auch gegen mögliche Begleit- und Folgeerscheinungen schnell eingeschritten wird. Denken Sie daran: Wird ein Krankheitsrückfall frühzeitig erkannt, so ist in der überwiegenden Mehrheit der Fälle eine erfolgreiche Behandlung möglich!
Wie häufig der Arzt seinen Patienten letztlich sehen möchte, hängt von der individuellen Situation und dem Krankheitsverlauf ab. Der Arzt berücksichtigt dabei das jeweilige Rückfallrisiko der Krebserkrankung, an der der Patient erkrankt war.

Zur Nachsorge gehört auch die regelmäßige Einnahme von Schilddrüsenhormonen, die der Körper nach der Entfernung der Schilddrüse nicht mehr selbst bilden kann. Die Hormone sind sowohl für den Erfolg der Behandlung als auch für die Funktion Ihres gesamten Organismus unabdingbar. Achten Sie daher auf die konsequente Einnahme Ihrer Medikamente!

Art und Umfang der Nachsorgeuntersuchungen stimmt der Arzt auf Ihre individuelle Situation ab. Er berücksichtigt dabei vor allem, wie weit der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits fortgeschritten war und welche Behandlung durchgeführt wurde.

Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen das Gespräch mit dem Patienten, Fragen nach seinem Befinden und die regelmäßige körperliche Untersuchung. Weitere wichtige Nachsorgeuntersuchungen sind:

Diese Untersuchungen sollen dabei helfen, Metastasen zu suchen und Rezidive zu erkennen. Inwieweit sie durch weitere Maßnahmen ergänzt werden müssen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Im Falle eines Kinderwunsches sollten Sie Ihren Arzt auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung ansprechen.

Nachbetreuung

Bei der Nachsorge geht es jedoch nicht nur um medizinische Untersuchungen, sie beinhaltet auch die Nachbetreuung des Patienten. Die meisten Menschen sind nach einer Krebsbehandlung körperlich und seelisch belastet. Die Nachbetreuung soll helfen, die Krankheit zu verarbeiten und die vielfältigen Probleme, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten, zu bewältigen.

Bereits in der Klinik haben Sie die Möglichkeit, sich mit Fragen und Problemen an Ihren behandelnden Arzt oder an spezielle Fachkräfte zu wenden. Scheuen Sie sich nicht, dies zu tun! Neben der eigentlichen Therapie gehört es zu den Aufgaben eines behandelnden Arztes, den Patienten zu begleiten und gemeinsam mit ihm Probleme zu lösen. In den meisten Krankenhäusern ist zudem ein Sozialdienst eingerichtet, der Ihnen bei versorgungstechnischen und sozialen Fragen Unterstützung bieten und Sie auch an entsprechende Institutionen weitervermitteln kann. Auch die Möglichkeit einer psychologischen Beratung ist in vielen Krankenhäusern gegeben.

Für manche Patienten ist es darüber hinaus hilfreich, sich über einen gewissen Zeitraum auch Unterstützung bei einer Beratungsstelle zu holen. Psychosoziale Beratungsstellen gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Sie bieten Krebspatienten und ihren Angehörigen Information und Rat zu Nachsorge-, Kur- und Rentenangelegenheiten. Auch der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, kann eine große Hilfe sein, da diese Menschen die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können.

Rehabilitation

Häufig wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung oder eine Kur empfohlen, um den Erholungs- und Genesungsprozess zu beschleunigen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie wieder zu Kräften kommen können und in denen ganz gezielt auf ihre Situation eingegangen wird. Sie erhalten dort auch Hilfestellung bei der Bewältigung psychischer oder sozialer Probleme.

(yia/red)

Quellen:
[1] H. Dralle: Maligne Schilddrüsentumoren, in: Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.), W. Zuckschwerdt Verlag 2008, Beilage-CD 
[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
[3] Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2007/2008. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2012

Fachliche Beratung: 
Prof. Georg Brabant
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Service

Selbsthilfegruppe: Bundesverband Schilddrüsenkrebs

Für Schilddrüsenkrebspatienten und Menschen, die keine Schilddrüse mehr haben, bietet der Bundesverband Schilddrüsenkrebs - Ohne Schilddrüse leben e.V. unterstützung. Der Bundesverband betreibt ein Selbsthilfeforum in dem Patienten sich untereinander austauschen können. Zudem gibt es Informationen zu Diagnose und Therapie und der Verein unterstützt auch bei der Suche nach regionalen Selbsthilfegruppen. https://www.sd-krebs.de/

 

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 29.03.2017

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