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Definition und Häufigkeit von Non-Hodgkin-Lymphomen

Bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems

Junger Mann am Grübeln, Quelle: © Coloures-pic - fotolia.com
Quelle: © Coloures-pic - fotolia.com

Als Non-Hodgkin-Lymphome werden alle bösartigen Lymphome bezeichnet, die kein Hodgkin-Lymphom sind. Die Unterscheidung zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphomen ist nur durch die feingewebliche Untersuchung von befallenem Gewebe möglich.

Unter der Bezeichnung Non-Hodgkin-Lymphome wird eine Vielzahl maligner Lymphome, also bösartiger Erkrankungen des lymphatischen Systems, zusammengefasst. Gemeint ist damit eine Gruppe von Krebserkrankungen, die von Zellen des lymphatischen Systems ausgehen und - oft, aber nicht immer - als ein Hauptmerkmal Lymphknotenschwellungen hervorrufen.

Da sich im gesamten Körper Lymphgewebe befindet, können Non-Hodgkin-Lymphome überall im Körper entstehen. Die Lymphknoten sind bei Non-Hodgkin-Lymphomen am häufigsten betroffen, aber auch andere Organe wie Lunge, Leber, Knochenmark und Milz können – vor allem in fortgeschrittenen Krankheitsstadien – befallen sein. In seltenen Fällen können Non-Hodgkin-Lymphome auch primär an inneren Organen, meist in der Magenwand oder an der Haut, entstehen, wo sie sich als flächige Rötungen oder als geschwürartige Veränderungen bemerkbar machen.

Maligne Lymphome entstehen durch eine Veränderung im Erbgut von Zellen des lymphatischen Systems, den so genannten Lymphozyten. Non-Hodgkin-Lymphome gehen zu 90 Prozent von B-Lymphozyten und zu 10 Prozent von T-Lymphozyten aus.

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Es gibt verschiedene Formen von Non-Hodgkin-Lymphomen. Je nach den feingeweblichen Eigenschaften sowie nach Bösartigkeit (Malignität), Wachstums- geschwindigkeit und Ausbreitungsart werden die Non-Hodgkin-Lymphome in zwei Hauptgruppen unterteilt: niedrigmaligne und hochmaligne Lymphome. Niedrigmaligne Lymphome, offiziell als indolente Lymphome bezeichnet, wachsen relativ langsam und verursachen weniger Symptome als hochmaligne Lymphome (offiziell als aggressive Lymphome bezeichnet), die aggressiv sind und sich schnell im Körper ausbreiten.

Indolente Non-Hodgkin-Lymphome

Zu den indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen zählen unter anderem die chronisch lymphatische Leukämie (CLL), die Haarzellleukämie, der Morbus Waldenström sowie die Keimzentrumslymphome (follikuläre Lymphome). Auch Lymphome des Magens (MALT-Lymphome) und der Haut (kutane T-Zell-Lymphome) gehören zu den niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen. Die chronisch lymphatische Leukämie wird, trotz ihrer Bezeichnung "Leukämie", auf Grund neuerer molekularbiologischer Erkenntnisse zu den niedrig malignen Lymphomen gezählt.

Aggressive Non-Hodgkin-Lymphome

Zu den aggressiven Lymphomen gehören das diffus großzellige B-Zell-Lymphom, mit einem Drittel aller Fälle eines der häufigsten malignen Lymphome, das periphere T-Zell Lymphom sowie das Burkitt-Lymphom. Einige hochmaligne Lymphome treten bei HIV-positiven Patienten häufiger auf (so genannte AIDS-assoziierte Lymphome).

Häufigkeit von Non-Hodgkin-Lymphomen

Non-Hodgkin-Lymphome sind relativ selten. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 9.160 Männer und 7.880 Frauen daran. Zum Vergleich: An Brustkrebs erkranken in Deutschland jährlich mehr als 69.220 Frauen, an Dickdarmkrebs jeweils rund 33.120 Männer und 27.890 Frauen sowie an Lungenkrebs  34.560 Männer und 19.280 Frauen.

Das mittlere Erkrankungsalter für Non-Hodgkin-Lymphome liegt bei 70 Jahren bei Männern, 72 Jahren bei Frauen. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Neuerkrankungen gestiegen, die Ursachen dafür sind nicht bekannt.

 

(yia/red)

Quellen:
[1] Michl Marlies: Basics Hämatologie, Urban und Fischer Verlag 2010
[2] Robert Koch-Institut (Hrsg.) : Krebs in Deutschland 2007/2008. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2012

Experte

Fachliche Beratung: 
Prof. Dr. Witzens-Harig Universitätsklinikum Heidelberg
Dr. Martin Cremer Universitätsklinikum Heidelberg

 

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 08.12.2017

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Zuletzt aufgerufen am: 28.03.2024 15:56