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Tumoren des Dünndarms

Als Dünndarmtumoren werden alle gut- und bösartigen Tumoren des Dünndarms bezeichnet. Ursachen ihrer Entstehung sind weitgehend ungeklärt. Es gibt jedoch Risikofaktoren, die bei der Entwicklung eine Rolle spielen. Dazu gehören einige Erkrankungen des Darmtraktes.

Dünndarmtumoren verursachen meist erst dann Symptome, wenn der Tumor in einem fortgeschrittenen Stadium eine gewisse Größe erreicht hat. Dann kann es zu Blutungen, Bauchschmerzen und Übelkeit kommen. Es besteht immer die Gefahr eines Darmverschlusses durch den Tumor. Dieser stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss umgehend behandelt werden. Bösartige Dünndarmtumoren können über den Lymph- und Blutweg Tochtergeschwulste in Lymphknoten und anderen Organen bilden und dadurch weitere Beschwerden verursachen.

Die Therapie richtet sich weitgehend nach Lokalisation, Ausbreitung und Größe des Tumors, erfolgt jedoch in der Regel operativ.

Gutartige Dünndarmtumoren

Gutartige Tumoren im Dünndarm treten wesentlich häufiger auf als bösartige Tumoren. Gutartige Dünndarmtumoren leiten sich aus den unterschiedlichen, im Dünndarm vorkommenden Geweben ab und treten entweder einzeln (solitär) oder in größerer Zahl (multipel) auf. Sie wachsen nicht in benachbartes Gewebe ein und bilden keine Tochtergeschwulste in anderen Organen oder Lymphknoten. Trotzdem verursachen auch gutartige Tumoren Beschwerden, etwa wenn sie aufgrund ihrer Größe Platz beanspruchen und dadurch Organe einengen oder den Darm verschließen. Ferner besteht die Gefahr, dass gutartige Tumoren entarten.
Zu den gutartigen Dünndarmtumoren gehören:

  • Adenom (abgeleitet aus der Schleimhaut)
  • Leiomyom (abgeleitet aus der Muskulatur)
  • Fibrom (abgeleitet aus dem Bindegewebe)
  • Lipom (abgeleitet aus dem Fettgewebe)
  • Angiom (abgeleitet von den Gefäßen)
  • Neurogener Tumor (abgeleitet von den Nerven)
  • Hamartom (leitet sich aus verschiedenen Geweben ab)

Bösartige Dünndarmtumoren

Bösartige Dünndarmtumoren kommen relativ selten vor. Sie entstehen entweder direkt im Dünndarm (primär) oder sind Tochtergeschwulste (Metastasen) einer anderen Tumorart (sekundär). Primäre bösartige Dünndarmtumoren leiten sich genau wie gutartige von unterschiedlichen Gewebearten des Dünndarms ab:

  • Karzinom (abgeleitet aus der Schleimhaut)
  • Sarkom (abgeleitet aus Muskel- und Bindegewebe)
  • Lymphom (abgeleitet aus Lymphgewebe)
  • Karzinoid (abgeleitet von bestimmten hormonbildenden Zellen)

Häufigkeit von Dünndarmkrebs
Bösartige Tumoren des Dünndarms sind selten. Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge erkrankten im Jahr 2003 in Deutschland 0,33 Männer pro 100.000 Einwohner und 0,24 Frauen pro 100.000 Einwohner daran.

(red)


Quellen:
R. Hofheinz, S. Frick: Dünndarmkarzinom, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 102
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2010

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Fachliche Beratung
PD Dr. Ullrich Graeven
Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 16.10.2013

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