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Leberkrebs - Vorbeugung

Hand lehnt Zigarettenangebot ab, Quelle: © ronstik - fotolia.com
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Die häufigsten Ursachen sind hierzulande eine andauernde Schädigung des Lebergewebes durch übermäßigen Alkoholgenuss, eine nicht-alkoholische Fettleberhepatitis sowie eine chronische Infektion mit Hepatitis B (HBV)- oder Hepatitis C (HCV)-Viren. Um die Belastung der Leber möglichst gering zu halten, wird eine ausgewogene, fettarme Ernährung, allenfalls mit mäßigem Alkoholgenuss empfohlen. Besonders wichtig sind viel frisches Obst und Gemüse zur Deckung des Vitaminbedarfs sowie Getreide und Vollwertprodukte, die reichlich Ballaststoffe enthalten. Fettleibigkeit und das so genannte Wohlstandssyndrom sollen vermieden werden. Tabakkonsum ist ebenfalls mit einem erhöhten HCC-Risiko assoziiert.

Regelmäßige körperliche Aktivität (mindestens 30 Minuten pro Tag) dient nicht nur der Vorbeugung von Herzkreislauferkrankungen, sondern auch der Verringerung des Krebsrisikos. Eine Gewichtsreduktion verhindert das Fortschreiten einer nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis.
Dem Patienten mit nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus soll bei fehlenden Kontraindikationen zur Einnahme des Diabetesmedikaments Metformin geraten werden. Metformin senkt bei nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus das HCC-Risiko.

Große epidemiologische Untersuchungen in Nordamerika, Dänemark und Taiwan konnten übereinstimmend zeigen, dass die Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten, die so genannten Statine, das HCC-Risiko signifikant senkt. Die Risikoreduktion korreliert mit der Dosis und der Zeitdauer der Medikamenteneinnahme. Solange aber kontrollierte prospektive Untersuchungen fehlen, kann nur denjenigen leberkranken Patienten zur regelmäßigen Statintherapie geraten werden, die Statine wegen erhöhter Fettwerte ohnehin einnehmen sollen.

Seit mehr als 20 Jahren werden in Deutschland alle Kinder gegen Hepatitis B-Viren (HBV) geimpft. Diese Impfung schützt sehr effektiv gegen Hepatitis B-verursachten Leberkrebs (HBV-HCC). Die Hepatitis B-Schutzimpfung wird zudem Erwachsenen mit chronischer Lebererkrankung (anderer Ursache) angeraten.


Die generelle Impfung gegen Hepatitis B, insbesondere in den Endemiegebieten Afrikas und Asiens bietet einen langanhaltenden Schutz. Die Impfung wird in den nächsten Jahrzehnten weltweit zu einer deutlichen Abnahme der Hepatitis B-bedingten, chronischen Lebererkrankungen und des HBV-HCC führen.




(yia/red)

Quellen:
[1] G. Folprecht, S. Frick: Leberkarzinom, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 145-147
[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
[3] Heimbach JK, Kulik LM, Finn RS, Sirlin CB, Abecassis MM, Roberts LR, Zhu AX, Murad MH, Marrero JA.  AASLD guidelines for the treatment of hepatocellular carcinoma. Hepatology. 2018 Jan;67(1):358-380. doi: 10.1002/hep.29086.
[4] Cheung TT, Kwok PC, Chan S, Cheung CC, Lee AS, Lee V, Cheng HC, Chia NH, Chong CC, Lai TW, Law AL, Luk MY, Tong CC, Yau TC. Hong Kong Consensus Statements for the Management of Unresectable Hepatocellular Carcinoma. Liver Cancer 2018;7:40–54

Fachliche Beratung: 
Prof. Dr. med. Hans Scherübl
Klinik für Innere Medizin - Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie und Infektiologie, Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 19.03.2018

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