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Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom

Quelle: © Henrie - fotolia.com

Bösartige Tumoren des Gebärmutterhalses, auch Zervixkarzinome genannt, entwickeln sich zumeist aus der Plattenepithelhaut im Bereich des äußeren Muttermunds. Bevorzugt entstehen sie im Übergangsbereich (Transformationszone) von Gebärmutterschleimhaut und Plattenepithelhaut der Scheide.. In seltenen Fällen gehen sie von den Schleimhautzellen des Muttermundes aus. Die Entartung des Gewebes ist ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht und über zumeist virusassoziierte (HPV) Krebsvorstufen verläuft. So erkranken Frauen am In-Situ-Karzinom, der Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs, im Durchschnitt mit 34 Jahren, am invasiven Gebärmutterhalskrebs mit 55 Jahren. Insgesamt erkranken jährlich rund 4.540 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.

Doch da der Muttermund für eine Untersuchung gut zugänglich ist, können Zellveränderungen bei regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen frühzeitig erkannt und oft erfolgreich behandelt werden. Deshalb ist die Zahl der Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen. Die Krankheitshäufigkeit variiert mit dem Lebensalter. Besonders oft betroffen sind Frauen zwischen 40 und 59 Jahren. Ein zweiter Anstieg der Häufigkeit zeigt sich nach dem 60. Lebensjahr. Vorstufen und Frühformen von Gebärmutterhalskrebs werden vor allem bei Frauen im Alter von 20-40 Jahren festgestellt. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate nach der Diagnose eines invasiven, also in das umgebende Gewebe hineinwuchernden Gebärmutterhalstumors liegt bei 69 Prozent.

 

(kvk/red)

Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie (Herausgeber), S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom, September 2014
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-033OLk_S3_Zervixkarzinom_2014-10.pdf

[2] Preiß J et al. Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie. Zuckschwerdt Verlag 2010.

[3] Robert-Koch-Institut & Zentrum für Krebsregisterdaten (Hg.): Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016 http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Krebsgeschehen_download.pdf?__blob=publicationFile

[4] Deutsche Krebsgesellschaft, dkg-web.gmbh (Herausgeber), Patientenratgeber gynäkologische Onkologie, 2. Auflage, 2016


Fachliche Beratung:

Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Universitätsfrauenklinik ErlangenProf. Peter Hillemanns, Universitätsfrauenklinik Hannover
Dr. Martin Koch, Universitätsfrauenklinik Erlangen

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 14.05.2018

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