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Burkitt-Lymphom - Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen, die zur Entwicklung des Burkitt-Lymphoms führen, sind noch ungeklärt. Man weiß jedoch, dass Menschen in Zentral- und Ostafrika und HIV-Patienten ein erhöhtes Risiko haben zu erkranken. Bei ihnen findet sich zusätzlich meist auch eine Epstein-Barr-Virus-Infektion. Das Epstein-Barr-Virus ist normalerweise verantwortlich für die Infektionskrankheit Mononucleosis infectiosa (Pfeifersches Drüsenfieber) und wir durch Tröpfcheninfektion (z.B. Speichel) übertragen. Nach der Aufnahme über die Schleimhäute erreicht es durch das Lymphsystem die B-Lymphozyten und vermehrt sich hier teils über Zerstörung der B-Zellen. Warum es in Zusammenhang mit dem Burkitt-Lymphom steht, ist noch nicht geklärt.

Genetische Faktoren scheinen eine Rolle bei der Entwicklung des Lymphoms zu spielen. Viele Patienten weisen Chromosomenschäden, v.a. unter Beteiligung einer Region des Chromosoms Nr. 8 auf. Die Schäden treten in Form von Translokationen (Verlagerungen von Chromosomenabschnitten an eine andere Position des gleichen oder eines anderen Chromosoms) auf.

Unter Immunsuppression, z.B. durch Medikamente oder Immundefekte, wird ein vermehrtes Auftreten beobachtet.

Durch die unterschiedlichen Zusammenhänge und Entstehungsmechanismen unterteilt man das Burkitt-Lymphom in drei verschiedene Arten:

  • endemisches Burkitt-Lymphom: Es ist die häufigste Art und kommt v.a. in Zentral- und Ostafrika vor. Endemisch weist dabei auf die Tatsache hin, dass ein permanentes Auftreten in einer geographischen Region vorliegt. Es sind meist Kinder und Jugendliche von 2-20 Jahren betroffen, der Erkrankungsgipfel liegt im 6.-7. Lebensjahr. Jungen erkranken doppelt so häufig wie Mädchen.
  • HIV-assoziiertes Burkitt-Lymphom: Gehäuftes Auftreten bei HIV-Patienten.
  • Sporadisches Burtkitt-Lymphom: Es stellt die seltenste Form dar und tritt weltweit auf. Die Patienten sind dabei durchschnittlich zehn Jahre älter als bei dem endemischen Lymphom.

 

(red)

Quellen:
U. Dührsen: Burkitt-Lymphom, in: G. Ehninger, S. Petasch: Colloqium Onkologie 8. Update Hämatologie / Onkologie 2009, Lukon 2009, S. 82-83
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2010

Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Witzens-Harig
Universitätsklinikum Heidelberg

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Zuletzt aufgerufen am: 19.04.2024 11:07