Zielgerichtete Therapie bei Gliom im Kindesalter

Nachricht vom 25.09.2023

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In bestimmten Fällen für die Erstbehandlung womöglich eine wirksame und verträgliche Option.

Kinder mit einem niedriggradigen Gliom, bei dem eine bestimmte Veränderung in den Tumorgenen festgestellt wird, können von einer Therapie mit einem bestimmten BRAF- und MEK-Hemmer profitieren. Darüber berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.

Wenn bei niedriggradigen Gliomen im Kindesalter eine sogenannte BRAF V600E-Mutation in den Tumorzellen vorliegt, ist die Ansprache auf die Standardchemotherapie in der Regel verringert. In der vorliegenden Studie erhielten Kinder mit einem solchen Hirntumor mit nachgewiesener BRAF V600E-Mutation deshalb in der Erstbehandlung eine Kombinationstherapie mit einem bestimmten BRAF- und einem MEK-Hemmer oder zum Vergleich die Standardchemotherapie.

Nach rund eineinhalb Jahren war die gemessene Ansprache auf die Therapie in der mit BRAF/MEK-Hemmern behandelten Gruppe signifikant besser als in der Chemotherapiegruppe. Die Patienten der BRAF/MEK-Hemmergruppe erlebten auch eine bessere Wirksamkeit in Bezug auf Symptome ihrer Erkrankung, zudem war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, signifikant länger. Darüber hinaus erwies sich die BRAF/MEK-Hemmertherapie im Vergleich zur Standardchemotherapie als besser verträglich.

Damit könne für die Erstbehandlung von Kindern mit einem niedriggradigen Gliom mit BRAF V600E-Mutation womöglich eine bessere Behandlungsoption als die Standardchemotherapie gefunden worden sein, so die Studienautoren in ihrer Bewertung. Es müsse jedoch noch weiter überprüft werden.

 

Quelle:

Bouffet E et al. Dabrafenib plus Trametinib in Pediatric Glioma with BRAF V600 Mutations. New England Journal of Medicine 2023; 389:1108-20

 

(kvk)

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