Zielgerichtete Kombinationstherapie bei metastasiertem Darmkrebs

Nachricht vom 09.11.2023

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In manchen Fällen kann die Kombinationstherapie mit zwei besonderen Hemmstoffen das Voranschreiten des Tumors verzögern.

Bei einem kleinen Teil der Patienten, die an metastasiertem Darmkrebs erkrankt sind, wird eine KRAS G12C-Mutation in den Tumorzellen nachgewiesen. Diese Patienten können davon profitieren, wenn sie eine zielgerichtete Kombinationstherapie mit einem KRAS-G12C-Hemmer und einem Hemmstoff des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) erhalten. Das berichteten Wissenschaftler auf der diesjährigen Tagung der European Society for Medical Oncology und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.

Für die Studie wurden Patienten metastasiertem Darmkrebs gewonnen, bei denen eine KRAS G12C-Mutation diagnostiziert worden war. Ihre Erkrankung hatte auf bisherige Chemotherapien nicht angesprochen. Nun erhielten sie einen KRAS G12C-Hemmer in Kombination mit einem EGFR-Hemmer, wobei zwei verschiedene Dosen für den KRAS G12C-Hemmer ausprobiert wurden. In der Kontrollgruppe erhielten Patienten die Standardtherapie mit einem bestimmten Chemotherapeutikum oder einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer.

Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, verlängerte sich durch die Kombination von KRAS G12C- und EGFR-Hemmer signifikant, wobei durch die höhere Wirkstoffdosis beim KRAS G12C-Hemmer eine höhere Wirksamkeit erzielt wurde. Rund ein Viertel der Patienten, die die Kombination aus höher dosiertem KRAS G12C-Hemmer und EGFR-Hemmer erhielten, sprach auf die Therapie mit einer objektiven Response an. Dabei traten nicht mehr Nebenwirkungen als bei der Standardtherapie auf. Am häufigsten wurden unter der neuen Kombination Hautreaktionen und ein Mangel an Magnesium festgestellt.

Mit der neuen zielgerichteten Kombinationstherapie aus KRAS G12C- und EGFR-Hemmer könne metastasiertem Darmkrebs, der eine KRAS G12C-Mutation aufweist und auf die übliche Chemotherapie nicht anspricht, das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschreitet, verlängert werden, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Nur wenige Patienten mussten die Therapie wegen zu starker Nebenwirkungen abbrechen. 

 

Quelle:

Fakih MG et al. Sotorasib plus Panitumumab in Refractory Colorectal Cancer with Mutated KRAS G12C. New England Journal of Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 22. Oktober 2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2308795

 

(kvk)

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