Zahnärztliche Prophylaxe: Hilft bei bösartigen Kopf-Halstumoren

Nachricht vom 02.10.2023

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Regelmäßige Zahnarztkontrollen verbessern offenbar die Prognose bei bösartigen Kopf-Halstumoren.

Eine gute Mundhygiene beeinflusst die Prognose im Falle einer Erkrankung an einem bösartigen Kopf-Halstumor positiv. Offenbar werden laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht wurde, etwaige Tumoren in einem früheren Stadium erkannt, was sich auf die Heilungschancen auswirkt.

Für die Studie wurden die Daten von 2.449 Patienten aus vier Studien herangezogen, die an einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich erkrankt waren. Das mittlere Alter lag bei knapp 60 Jahren. Von den Patienten lagen Daten bezüglich ihres Zahnstatus und ihrer Mundhygiene vor, etwa dazu, wie oft sie an einer Entzündung des Zahnfleisches erkrankt waren (Parodontalerkrankungen), wie oft sie sich die Zähne putzten und eine Mundspülung verwendeten, wieviele eigene Zähne sie noch hatten und wie häufig sie in den zehn Jahren vor der Kopf-Halstumordiagnose einen Zahnarzt zur Prophylaxe aufgesucht hatten. Bei der Analyse in Bezug auf den Krankheitsverlauf wurden auch andere potenzielle Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Tumorlage und -stadium, Therapien und Rauchverhalten berücksichtigt.

Bessere Überlebenszeiten hatten die Kopf-Halstumorpatienten, die noch ihre natürlichen Zähne besaßen und die in den zehn Jahren vor der Diagnose ihren Zahnarzt mehr als fünf Mal aufgesucht hatten. Vor allem bei Patienten mit einem Tumor des Mundrachens bzw. des unteren Rachens und des Kehlkopfes spielte das eine Rolle. So wurde bei Patienten, bei denen in der Vorgeschichte mehr als fünf Zahnarztbesuche registriert waren, etwa doppelt so häufig ein Tumor im Frühstadium gefunden als bei Patienten, die nie zum Zahnarzt gingen.

Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen können offenbar zu einer besseren Prognose im Falle einer Erkrankung an einem bösartigen Kopf-Halstumor beitragen, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.

 

Quelle:

Tasoulas J et al. Poor oral health influences head and neck cancer patient survival: an International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortium pooled analysis. Journal of the National Cancer Institute 2023; DOI: 10.1093/jnci/djad156

 

(kvk)

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