Übelkeit bei Chemotherapien verringern

Nachricht vom 26.08.2024

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Ein zusätzlicher Wirkstoff in der unterstützenden supportiven Therapie kann diese Nebenwirkung von Chemotherapien noch besser unterdrücken.

Eine Chemotherapie bei Krebserkrankungen ist zwar oft lebensrettend, verursacht aber in vielen Fällen auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen. Um diese zu verhindern oder bei ihrem Auftreten zu lindern, werden während der Chemotherapie supportiv, also unterstützend sogenannte antiemetisch wirkende Medikamente eingesetzt. Wenn diesen Standardwirkstoffen noch ein Dopaminantagonist hinzugefügt wird, lassen sich Übelkeit und Erbrechen noch besser unterdrücken. Dies gilt laut einer neuen Studie in der Fachzeitschrift JAMA Network Open nicht nur bei Chemotherapeutika, die diese Nebenwirkungen in sehr starkem Maße hervorrufen, sondern auch bei moderaten Beschwerden.

Zunächst war der Einsatz des Dopaminantagonisten bei Chemotherapieregimen getestet worden, die erfahrungsgemäß mit starker Übelkeit und Erbrechen einhergehen - um Krebskranken, die diese Regime erhalten müssen, die Folgen zu ersparen oder sie zu mäßigen. Doch nun testete eine Arbeitsgruppe die vorbeugende Wirkung des Dopaminantagonisten auch bei Regimen, die Übelkeit und Erbrechen in moderatem Maße verursachen, was für die Betroffenen dennoch eine Belastung darstellt. Hierzu gehören zum Beispiel bestimmte platinbasierte Chemotherapien. Die teilnehmenden 560 Frauen und Männer im Alter von 19 bis 80 Jahren erhielten während der Chemotherapie die antiemetische Standardbehandlung und zusätzlich den Dopaminantagonisten oder - in der Beobachtungsgruppe - kein weiteres Medikament.

Auf die kombinierte Behandlung sprachen signifikant mehr Personen als auf die alleinige Standardbehandlung an. Vor allem die Übelkeit konnte besser unterdrückt werden, und es wurden weniger weitere Therapien notwendig. Allerdings führte der Dopaminantagonist, der auch als Neuroleptikum gilt, bei jedem Zehnten zu Benommenheit.

Die Zugabe des Dopaminantagonisten könne somit auch bei Chemotherapien, die mit moderater Übelkeit und Erbrechen einhergehen, als vorbeugende Maßnahme empfohlen werden, so die Schlussfolgerung im Studienbericht.

 

Quelle:

Ostwal V et al. Olanzapine as Antiemetic Prophylaxis in Moderately Emetogenic Chemotherapy. A Phase 3 Randomized Clinical Trial. JAMA Network Open 2024;7(8):e2426076. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.26076

 

(KvK)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 30.08.2024 13:43