Schwanger nach Chemotherapie

Nachricht vom 07.06.2022

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Wenn vor einer Schwangerschaft eine Chemotherapie durchgeführt wurde, besteht offenbar kein erhöhtes Risiko für Fehl- oder Frühgeburten. 

Wenn Frauen nach einer Chemotherapie schwanger werden, besteht offenbar keine erhöhte Gefahr für Fehl- oder Frühgeburten. Das geht aus den Ergebnissen einer rückblickenden Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Archives of Gynecology and Obstetrics veröffentlicht wurde. Jedoch kann es während der Schwangerschaft häufiger zu Komplikationen kommen.

In der Studie wurden die Daten von fast acht Millionen Geburten ausgewertet, in 613 Fällen hatten die werdenden Mütter vor der Schwangerschaft eine Chemotherapie hinter sich gebracht. Die Frauen mit Chemotherapie in der Vorgeschichte erlebten häufiger Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie (Bluthochdruck mit Eiweißausscheidung), Fruchtwasserinfektionen, Blutungen nach der Geburt und venöse Thrombembolien (Verstopfung der Venen durch Blutpfropfen). Indes bestand kein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Geburtsfehler, ein zu geringes Gewicht des Feten oder Frühgeburten.

Nach einer Chemotherapie sollten Schwangere besonders achtsam medizinisch begleitet werden, so das Fazit der Studienautoren, weil gewisse Risiken für Komplikationen bestehen. Die Gefahr von Fehl- oder Frühgeburten jedoch wachse nach einer Chemotherapie nicht.

 

Quelle:

Sorokine A et al. Maternal and neonatal outcomes in women with a history of chemotherapy exposure: a population-based study of 8 million obstetric admissions. Archives of Gynecology and Obstetrics 2022, https://doi.org/10.1007/s00404-022-06566-5

 

(KvK)

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