Medullären Schilddrüsenkrebs anders angreifen

Nachricht vom 21.11.2023

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Wenn ein bestimmtes Merkmal in den Krebszellen vorliegt, lassen sich bei fortgeschrittenem medullärem Schilddrüsenkrebs mit einem neuen Wirkstoff die Überlebensaussichten verbessern.

Patienten mit fortgeschrittenem medullärem Schilddrüsenkrebs können von der Behandlung mit einem neuen Wirkstoff profitieren, wenn ihr Tumor in den Zellen eine bestimmte Veränderung, eine sogenannte RET-Mutation, aufweist. Das berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.

Die 291 an einer Phase 3-Studie teilnehmenden Patienten litten an voranschreitendem RET-mutiertem medullärem Schilddrüsenkrebs. Sie erhielten als Therapie entweder einen schon erprobten Multikinasehemmer oder einen hochselektiven potenten RET-Hemmer. 

Nach einer Beobachtungszeit von zwölf Monaten war das Überleben in der Gruppe, die den RET-Hemmer erhalten hatte, signifikant besser als in der Gruppe mit dem Multikinasehemmer. Bei rund 87 Prozent der Patienten unter RET-Hemmung war der Tumor noch nicht wieder vorangeschritten, in der Gruppe mit dem Multikinasehemmer war das bei zwei Dritteln der Patienten der Fall. Auch wurde in der Gruppe mit RET-Hemmer eine höhere Ansprechrate erreicht. Gleichzeitig mussten weniger Patienten der RET-Hemmergruppe wegen zu starker Nebenwirkungen die Wirkstoffdosis reduzieren oder die Therapie ganz abbrechen.

Die Therapie mit dem RET-Hemmer konnte bei Patienten mit fortgeschrittenem medullärem Schilddrüsenkrebs mit RET-Mutation einen Überlebensvorteil erzielen und die Krankheit länger aufhalten als die Therapie mit einem bewährten Multikinasehemmer, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

 

Quelle:

Hadoux J et al. Phase 3 Trial of Selpercatinib in Advanced RET-Mutant Medullary Thyroid Cancer. New England Journal of Medicine 2023; 389:1851-61

 

(kvk)

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