Nach Chemostrahlentherapie bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs weitertherapieren

Nachricht vom 27.07.2024

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In bestimmten Fällen lohnt sich eine zusätzliche zielgerichtete Therapie mit einem EGFR-Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation.

Wenn nicht-kleinzelliger Lungenkrebs mit EGFR-Mutationen im Stadium III nicht mehr operiert werden kann, ist eine gleichzeitige Chemostrahlentherapie eine gute Therapieoption. Sprechen die Erkrankten gut darauf an, lohnt sich offenbar eine Konsolidierungsbehandlung zur Stabilisierung des Therapieergebnisses mit einem EGFR-Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation. Das zeigen die Ergebnisse der Phase 3-Studie LAURA, die beim diesjährigen Treffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt wurden.

Bis zu ein Drittel der an nicht-kleinzelligem Lungenkrebs Erkrankten weist Mutationen, also Veränderungen, im EGF-Rezeptor auf. EGFR-Tyrosinkinasehemmer greifen zielgerichtet an diesem Punkt an. Die Studie mit internationaler Beteiligung war für Personen ab 18 Jahren (in Japan ab 20 Jahren) konzipiert, die an nicht-operablem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III mit EGFR-Mutationen litten. Sie hatten eine platinbasierte Chemostrahlentherapie erhalten und so gut darauf angesprochen, dass die Krankheit nicht weiter voranschritt. Nun erhielten die insgesamt 216 teilnehmenden Frauen und Männer entweder den EGFR-Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation oder ein Scheinmedikament (Placebo) als Konsolidierungstherapie.

Infolge der zusätzlichen Behandlung mit dem EGFR-Tyrosinkinasehemmer verbesserte sich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, signifikant. Nach zwei Jahren war der Tumor bei zwei Drittel der Patientinnen und Patienten in der EGFR-Tyrosinkinasehemmergruppe nicht mehr weiter vorangeschritten – in der Placebogruppe gelang dies bei 13%. Für endgültige Aussagen zum Gesamtüberleben reichte die bisherige Beobachtungszeit in der Studie noch nicht aus, allerdings deutete sich auch in diesem Punkt schon ein Trend zu einem Vorteil an.

Nebenwirkungen traten in der Gruppe mit EGFR-Tyrosinkinasehemmer wie zu erwarten häufiger auf. Jedoch war die Behandlung insgesamt gut beherrschbar. Nach Einschätzung im Bericht konnte durch die Konsolidierungstherapie mit dem EGFR-Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation die Krankheit in statistisch signifikantem und klinisch bedeutsamem Maße aufgehalten werden. Damit habe sich der EGFR-Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation für Personen mit nicht-operablem nicht-kleinzelligem EGFR-mutiertem Lungenkrebs im Stadium III, die gut auf eine Chemostrahlentherapie ansprechen, als Standardtherapie erwiesen.

 

Quelle:

Ramalingam SS et al. Osimertinib (osi) after definitive chemoradiotherapy (CRT) in patients (pts) with unresectable stage (stg) III epidermal growth factor receptor-mutated (EGFRm) NSCLC: Primary results of the phase 3 LAURA study. ASCO 2024, Abstract LBA4

 

(KvK)

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