Magenkrebs: Bessere Diagnostik und Therapie, bessere Prognose

Nachricht vom 15.09.2023

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Genauere Methoden zur Stadienbestimmung und neue systemische Therapien tragen zur Verbesserung der Prognose vor allem in früheren Tumorstadien bei.

Weltweit ist Magenkrebs eine der häufigsten und auch häufigsten zum Tode führenden Krebserkrankungen. Die Entwicklung in den Niederlanden allerdings ist in den letzten Jahren positiv: Die Häufigkeit der Erkrankung ging einer Studie in der Fachzeitschrift JAMA Network Open zufolge zurück, und die Prognose hat sich verbessert.

Die Forscher werteten Daten aus den letzten drei Jahrzehnten in den Niederlanden aus. Sie ermittelten aus landesweiten Tumordatenbanken 47.014 Patienten mit Magenkrebs, der nicht den Mageneingang, also den Übergang von der Speiseröhre zum Magen, betraf. Die Patienten waren im Durchschnitt 73 Jahre alt, 60 Prozent waren Männer, die meisten waren an einem Adenokarzinom im rechten unteren Teil des Magens, des sogenannten Antrums, erkrankt.

Die altersbereinigte Häufigkeit an der Erkrankung nahm zwischen den Jahren 1989 und 2021 ab. Außerdem konnte die Krankheit offenbar immer genauer diagnostiziert werden – Fälle, in denen das Tumorstadium nicht oder nur ungenau bekannt waren, wurden mit den Jahren seltener. Die Überlebenszeiten von Patienten mit Magenkrebs, der noch keine Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in anderen Organen gebildet hatte, wurden länger. Dies galt generell und im Besonderen für Patienten, die sich einer Operation unterzogen. Auch das Ein-Jahresüberleben bei Patienten mit metastasierter Erkrankung verbesserte sich, das Drei-Jahresüberleben allerdings blieb in dieser Patientengruppe niedrig.

Offenbar könne Magenkrebs, der nicht den Mageneingang betrifft, zunehmend genauer diagnostiziert und klassifiziert werden, was die Auswahl der optimalen Therapie erleichtert, so das Fazit der Studienautoren. Die veränderten Therapiestrategien trugen zusätzlich zur Verbesserung der Prognose bei der Erkrankung bei. Die Suche nach effektiven Therapien müsse nach Ansicht der Autoren weiter intensiviert werden.

 

Quelle:

van Velzen MJM et al. Incidence, Stage, Treatment, and Survival of Noncardia Gastric Cancer. JAMA Network Open. 2023;6(8):e2330018. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.30018

 

(kvk)

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