Kopf-Halstumor: In manchen Fällen Strahlen- und Immuntherapie kombinieren

Nachricht vom 31.05.2024

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Bei wiedergekehrten oder zweiten Tumoren kann sich das unter bestimmten Umständen lohnen.

Wenn ein bösartiger Kopf-Halstumor an der gleichen Stelle wie zuvor wiederkehrt, aber noch keine Tochtergeschwülste, sogenannten Metastasen, in anderen Organen gebildet hat, oder ein zweiter bösartiger Kopf-Halstumor auftritt, ist eine erneute Strahlentherapie eine bewährte Behandlungsoption. Es kann sich in solchen Fällen lohnen, zusätzlich noch eine Immuntherapie mit einem PD1-Blocker durchzuführen. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurden.

An der Studie nahmen Personen teil, bei denen ein erster Kopf-Halstumor zurückgekehrt war oder ein zweiter auftrat. Der Tumor hatte sich noch nicht mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet, sodass sich neben der Operation eine erneute Strahlentherapie lohnte. Eingesetzt wurde eine intensitätsmodulierte Strahlentherapie, bei der sich das Tumorgewebe mit hoher Dosis bestrahlen lässt, ohne dass das umliegende Gewebe arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Zusätzlich zur Strahlentherapie erhielten die Patientinnen und Patienten ein Jahr lang eine Immuntherapie mit einem PD1-Blocker.

Dreiviertel der Patientinnen und Patienten war bereits zum zweiten Mal operiert worden. Bei 62% der Patientinnen und Patienten war der Tumor nach einem Jahr nicht weiter vorangeschritten. Strahlenbedingte Nebenwirkungen traten ebenso auf wie immunbedingte. Dennoch blieb die gesundheitsbedingte Lebensqualität auch über die Behandlungszeit stabil.

Die Studie lege nahe, dass manche Personen mit wiedergekehrtem oder zweitem nicht-metastasiertem Kopf-Halstumor von einer Kombination aus intensitätsmodulierter Strahlentherapie und Immuntherapie mit einem PD1-Blocker profitieren könnten, so der Bericht. Es konnten Biomarker identifiziert werden, die mit einer weniger guten Wirksamkeit dieser Kombinationstherapie einhergingen. Bei einem klinisch bedeutenden Teil der Patientinnen und Patienten jedoch verlängerte sie das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Außerdem erwies sich die Behandlung als gut verträglich.

 

Quelle:

Saba NF et al. Intensity-Modulated Reirradiation Therapy With Nivolumab in Recurrent or Second Primary Head and Neck Squamous Cell Carcinoma. A Nonrandomized Controlled Trial. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 23. Mai 2024, doi:10.1001/jamaoncol.2024.1143

 

(KvK)

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