Immuntherapie bei fortgeschrittenem Darmkrebs: Wie lange?

Nachricht vom 28.09.2024

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In einer Studie blieb eine Unterbrechung nach zwei Jahren ohne negativen Folgen, wenn der Tumor zuvor gut angesprochen hatte.

Bei metastasiertem Darmkrebs, der eine Mismatch Repair-Defizienz bzw. eine hohe Mikrosatelliteninstabilität (dMMR/MSI-H) aufweist, kann eine Immuntherapie mit Checkpointblockern die Überlebensaussichten deutlich verbessern. Unklarheit herrscht allerdings noch darüber, wie lange diese Behandlung durchgeführt werden muss. In einer Studie sollte die optimale Dauer untersucht werden, die Ergebnisse erschienen kürzlich in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.

An der internationalen multizentrischen rückblickenden Kohortenstudie nahmen 757 Personen mit metastasiertem dMMR/MSI-H-Darmkrebs teil. Sie wurden mit Immuncheckpointblockern behandelt – ein Teil von ihnen zwei Jahre lang, andere länger. Im Gesamtüberleben, das erreicht wurde, zeigte sich zwischen diesen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschiede. Und auch für die Personen, die gut auf die Immuntherapie angesprochen hatten, diese aber schon nach einem Jahr beendeten, wurden keine negativen Konsequenzen festgestellt.

Eine Unterbrechung der Immuntherapie mit Checkpointblockern nach zwei Jahren könnte für Personen mit metastasiertem dMMR/MSI-H-Darmkrebs eine Option sein, bei der offenbar keine negativen Folgen zu befürchten sind. Auch nach einem Jahr sei womöglich eine Unterbrechung der Immuntherapie denkbar, wenn zuvor ein komplettes Ansprechen erreicht worden ist, so eine Interpretation der Ergebnisse im Studienbericht.

 

Quelle:

Margalita O et al. Duration of Immunotherapy in dMMR/MSI-H Metastatic Colorectal Cancer Patients. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 19. September 2024, 114336

 

(KvK)

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