Früherkennungsuntersuchung auf Bauchspeicheldrüsenkrebs: Bei hohem individuellem Risiko womöglich lohnenswert

Nachricht vom 20.07.24

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In Ausnahmefällen, wenn ein hohes individuelles Erkrankungsrisiko besteht, kann ein Screening auf Bauchspeicheldrüsenkrebs womöglich lohnenswert sein.

Duktale Adenokarzinome der Bauchspeicheldrüse werden oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn sie nicht mehr heilbar sind. Ein generelles Screening ist aufgrund der Seltenheit der Erkrankung derzeit nicht empfohlen. Jedoch könnten sich regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen womöglich für Personen mit hohem Erkrankungsrisiko auszahlen. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie aus den USA, die kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden die Daten aus dem US-amerikanischen Cancer of the Pancreas Screening Programm ausgewertet. Innerhalb dieses Programms nahmen Personen, die aufgrund familiärer bzw. genetischer Disposition ein hohes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs hatten, regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil. Einmal jährlich unterzogen sie sich dafür einem endoskopischen Ultraschall oder einer Magnetresonanztomografie (MRT). Wenn dann tatsächlich Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt wurde, begannen die entsprechenden Standardtherapien.

Verglichen wurden nun die Daten von 26 Hoch-Risiko-Personen und 1.504 Kontrollpersonen, die alle an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt waren. Im Gegensatz zu den Hoch-Risiko-Personen hatten die Kontrollpersonen zuvor kein regelmäßiges Screening auf Bauchspeicheldrüsenkrebs erhalten. Die Hoch-Risiko-Personen wiesen bei der Diagnose kleinere Tumoren auf, ihre Tumoren wurden in früheren Stadien als bei den Kontrollpersonen entdeckt. Die Sterberate innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose war in der zuvor gescreenten Hoch-Risiko-Gruppe niedriger als in der Kontrollgruppe, das Fünf-Jahresüberleben war besser. 

Ein engmaschiges Screening bei Personen mit hohem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs könne offenbar zu einer signifikant reduzierten Sterberate an der Erkrankung führen, weil die Tumoren in früheren, noch heilbaren Stadien entdeckt werden, so die Schlussfolgerung im Bericht.

 

Quelle:

Blackford AL et al. Pancreatic Cancer Surveillance and Survival of High-Risk Individuals. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 3. Juli 2024, doi:10.1001/jamaoncol.2024.1930

 

(KvK)

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