Fortgeschrittener Leberkrebs: Immuntherapie auch bei Leberfunktionsstörungen

Auch wenn die Leber nicht mehr ganz funktionstüchtig ist, kann eine Immuncheckpointblockade bei inoperablem Leberkrebs das Überleben verlängern.

Ob auch Personen, deren Leber nicht mehr voll arbeitet, von einer Antikrebstherapie profitieren können, wenn sie an inoperablem Leberkrebs erkrankt sind? Diese lange Zeit offene Frage konnte nun in einer Studie geklärt werden – mit einem positiven Ergebnis, wie der Bericht in der Fachzeitschrift JAMA Oncology zeigt.

In der rückblickenden Analyse wurden die Daten von 343 Personen aus Europa, Asien und den USA ausgewertet, die an nicht mehr operablem Leberkrebs erkrankt waren und gleichzeitig an einer Dysfunktion der Leber litten (Child-Pugh Klasse B). 187 von ihnen hatten in der Erstbehandlung eine Immuntherapie mit einem PD-L1-Blocker plus Angiogenesehemmer oder einem PD1-Blocker erhalten. Bei 156 wurde lediglich beste unterstützende, also supportive Therapie angewandt, um Beschwerden infolge der Leberkrebserkrankung zu lindern. 

Die Personen in der Best-Supportiv-Care-Gruppe waren im Durchschnitt älter als die Personen der Immuntherapiegruppe. Unter der Immuntherapie erreichten die Betroffenen ein signifikant längeres Gesamtüberleben als unter bester Supportivtherapie. Die statistische Analyse erbrachte, dass sich infolge der Immuntherapie das Risiko, an der Leberkrebserkrankung zu versterben, um 50 Prozent reduziert. 

Offenkundig könnten auch Personen mit inoperablem Leberkrebs und verringerter Leberfunktion von einer Immuntherapie mit Checkpoint-PD1-/PD-L1-Hemmern profitieren, so die Schlussfolgerung im Studienbericht. Andere Faktoren, wie das Vorhandensein einer Pfortaderthrombose, ein schlechter körperlicher Allgemeinzustand und bestimmte Blutwerte erhöhten das Sterberisiko an der Erkrankung.

Quelle:

Fulgenzi CAM et al. Immunotherapy vs Best Supportive Care for Patients With Hepatocellular Cancer With Child-Pugh B Dysfunction. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 18. Juli 2024; doi:10.1001/jamaoncol.2024.2166

(KvK)

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