Fortgeschrittener Eierstockkrebs: Welche Chemotherapie bei Rückfall nach PARP-Hemmertherapie?

Nachricht vom 14.09.2024

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Platinbasierte Chemotherapie ist in dieser Situation derzeit offenbar die beste Option.

Die Entwicklung der sogenannten Poly(ADP-Ribose) Polymerase-Hemmer, kurz PARP-Hemmer genannt, hat die Therapieaussichten bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs verbessert. Jedoch kommt es im Verlauf der Behandlung oder danach oft zum Rückfall. Wenn dies geschieht, ist eine platinbasierte Chemotherapie offenbar die Therapie der Wahl. Das geht aus einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift ESMO Open publiziert wurde.

In der internationalen Kohortenstudie wurde untersucht, wie effizient eine Chemotherapie wirken kann, wenn unter der PARP-Hemmertherapie die Krankheit wieder auftritt. Dafür wurden 291 Patientinnen aus vier internationalen Zentren einbezogen. Sie erhielten, nachdem sie unter oder nach einer PARP-Hemmertherapie einen Rückfall erlitten hatten, mindestens eine weitere Chemotherapie. Bei der Mehrzahl der Patientinnen war die Therapie mit dem PARP-Hemmer nicht die Erstbehandlung gewesen, sondern erst im Anschluss an andere Therapien eingesetzt worden, die meisten Frauen hatten sie als Zweitlinientherapie erhalten. Bei fast allen Patientinnen war der Tumor schon während der PARP-Hemmertherapie wieder vorangeschritten und nicht erst danach.

Knapp zwei Drittel der Patientinnen erhielten eine platinbasierte Chemotherapie, das übrige Drittel eine nicht platinbasierte Chemotherapie. Für den Erfolg der Chemotherapie war unter anderem entscheidend, dass mindestens sechs Monate seit der letzten platinbasierten Therapie vergangen sein mussten. Frauen, bei denen dies der Fall war, und die nun, nach dem Rückfall unter dem PARP-Hemmer eine platinbasierte Chemotherapie erhielten, hatten die längsten Überlebenszeiten, ohne dass der Tumor weiter voranschritt.

Damit habe sich die platinbasierte Chemotherapie beim Rückfall von fortgeschrittenem Eierstockkrebs unter PARP-Hemmertherapie als wirksamste Chemotherapie erwiesen. Generell jedoch lasse die Behandlung laut Studienbericht in ihrer Wirksamkeit zu wünschen übrig, weshalb weitere Optionen für diese Situation entwickelt werden müssten.

 

Quelle:

Xu-Vuillard A et al. Efficacy of chemotherapy after progression during or following PARPi exposure in ovarian cancer. ESMO Open, Onlinevorabveröffentlichung am 3. September 2024, DOI: 10.1016/j.esmoop.2024.103694

 

(KvK)

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