Fortgeschrittenen und weiter voranschreitenden Leberkrebs mit Hilfe des Immunsystems angehen

Nachricht vom 30.05.2024

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Eine zweifache Immuncheckpointblockade kann zu tiefem und langfristigem Ansprechen führen.

Bei fortgeschrittenem Leberkrebs, der trotz einer Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer weiter voranschreitet, kann eine doppelte Immuntherapie mit einem PD1-Blocker und einem CTLA-4-Blocker langfristig die Überlebensaussichten verbessern. Das zeigen die neuesten Daten der CheckMate 040-Studie, die in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurden.

An der Studie nahmen Personen mit fortgeschrittenem Leberkrebs teil. Sie hatten eine Erstbehandlung mit einem bewährten Multikinasehemmer erhalten, ihr Tumor war jedoch weiter vorangeschritten. Nun wurden sie mit einer Kombination aus PD1-Blocker und CTLA-4-Blocker behandelt, wobei sie einer von drei Gruppen mit unterschiedlichen Dosierungen und Verabreichungsschemata zugeordnet worden. In zwei Gruppen wurde nach der Doppeltherapie noch eine Einfachtherapie mit dem PD1-Blocker weitergeführt. 

Rund ein Drittel der Patientinnen und Patienten sprach jeweils auf die Therapie an. Das Ansprechen hielt teilweise lange an, in einer der drei Gruppen bei der Hälfte der Personen sogar vier Jahre und länger. Es handelte sich dabei um eine der beiden Behandlungsgruppen, in denen nach der Kombinationstherapie noch die Einzeltherapie mit dem PD1-Blocker weitergeführt worden war. Auch auf das Gesamtüberleben wirkte sich das aus: In dieser Gruppe mit der besten und längsten Ansprache war nach fünf Jahren noch fast jeder dritte am Leben. In allen Gruppen zeigte sich zudem, dass die Personen, die auf die Doppelimmuntherapie angesprochen hatten, längere Gesamtüberlebenszeiten erreichten als Personen, die nicht angesprochen hatten. Neue unerwartete Langzeitnebenwirkungen traten auch bei der längeren Beobachtungszeit nicht auf.

Die Ergebnisse sprechen dafür, für Personen mit fortgeschrittenem Leberkrebs nach Versagen der Ersttherapie mit einem Multikinasehemmer die doppelte Immuntherapie als Zweitlinientherapie zu empfehlen, so das Fazit des Studienberichts.

 

Quelle:

Melero I et al. Nivolumab plus ipilimumab combination therapy in patients with advancedhepatocellular carcinoma previously treated with sorafenib: 5-year results from CheckMate 0405. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 22. Mai 2024, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2024.03.005

 

(KvK)

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