Erhaltungstherapie bei Eierstockkrebs langfristig wirksam

Nachricht vom 23.09.2022

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Bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs kann in bestimmten Fällen eine Therapie mit einem PARP-Hemmer langfristige Überlebensvorteile bringen.

Auch nach einer langjährigen Beobachtungszeit zeigt sich bei Patientinnen mit neu diagnostiziertem fortgeschrittenem Eierstockkrebs und BRCA-Mutation ein Überlebensvorteil, wenn sie sich einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer unterziehen. Das berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology von der SOLO1/GOG 3004-Studie.

Standardmäßig werden Patientinnen bei Eierstockkrebs operiert und erhalten anschließend eine platinbasierte Chemotherapie. Doch kommt es bei fortgeschrittenen Tumoren nicht selten zum Rückfall, weshalb intensivere Therapien nötig sind. Wenn eine Veränderung in einem BRCA-Gen vorliegt, kann sich an die Chemotherapie eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer anschließen. Voraussetzung in der SOLO1/GOG 3004-Studie war dafür, dass der Tumor auf die platinbasierte Chemotherapie angesprochen hatte. 260 Studienteilnehmerinnen mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation hatten bis zu zwei Jahre lang entweder diese Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer oder ein Scheinmedikament (Placebo) erhalten.

Nach sieben Jahren waren noch gut zwei Drittel der Patientinnen, die den PARP-Hemmer erhalten hatten, am Leben, in der Placebogruppe waren es 46,5 Prozent. Rund vier von zehn Frauen aus der PARP-Hemmergruppe und zwei von zehn Frauen aus der Placebogruppe hatten zudem keine weitere Therapie mehr benötigt. 

Nach Ansicht der Studienautoren zeigen die Langzeitergebnisse, dass sich die Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer nach erfolgreicher platinbasierter Chemotherapie bei neu diagnostiziertem fortgeschrittenem Eierstockkrebs und Vorliegen einer BRCA-Mutation auch langfristig lohne.

 

Quelle:

DiSilvestro P et al. Overall Survival With Maintenance Olaparib at a 7-Year Follow-Up in Patients With Newly Diagnosed Advanced Ovarian Cancer and a BRCA Mutation: The SOLO1/GOG 3004 Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 9. September 2022, DOI https://doi.org/10.1200/JCO.22.01549

 

(KvK)

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