Effekt der Antikörpertherapie bei wiederkehrendem multiplem Myelom bestätigt

Nachricht vom 09.08.2024

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Die Krankheit kann mit der Kombination von Antikörper und Chemotherapie länger aufgehalten werden.

Bei wiederkehrendem oder nicht-ansprechendem multiplem Myelom kann die Krankheit länger aufgehalten werden, wenn der Chemotherapie noch ein Anti-CD38-Antikörper hinzugefügt wird. Das bestätigten die aktuellen Ergebnisse der IKEMA-Studie, einer Phase III-Studie, über die in der Fachzeitschrift Lancet Haematology berichtet wurde.

Schon die ersten Ergebnisse der IKEMA-Studie waren Hoffnung weckend ausgefallen. An der Studie beteiligten sich 302 Frauen und Männer ab 18 Jahren, die an wiedergekehrtem oder nicht-ansprechendem multiplem Myelom erkrankt waren und schon eine bis drei Therapielinien hinter sich hatten. Sie stammten aus insgesamt 16 Ländern in Nord- und Südamerika, Europa und der Asien-Pazifikregion. In der Studie erhielten sie als Therapie eine Chemotherapie – entweder allein oder in Kombination mit einem Anti-CD38-Antikörper.

In der ersten Analyse hatte sich gezeigt, dass sich infolge der Kombination von Chemotherapie und Anti-CD38-Antikörper das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, gegenüber der alleinigen Chemotherapie verlängerte. Nun wurde dieser Effekt bestätigt. Die Zeit, bis die nächste Therapie notwendig wurde, war in der Kombinationstherapiegruppe signifikant länger. Ob sich die Wirkung auch auf das Gesamtüberleben erstreckt, blieb bei der aktuellen Analyse jedoch unklar: Zwar waren nominelle Vorteile für die Kombinationstherapiegruppe auch hier sichtbar, jedoch wurde noch keine statistische Signifikanz erreicht. Die Wahrscheinlichkeit, vier Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein, war in der Kombinationstherapiegruppe numerisch größer.

Um aussagekräftig beurteilen zu können, ob sich bei wiederkehrendem oder nicht-ansprechendem multiplem Myelom die Zugabe eines Anti-CD38-Antikörpers zur Chemotherapie auch in einem verlängerten Gesamtüberleben niederschlagen wird oder nicht, müssen offenbar weitere Studienergebnisse in den kommenden Jahren abgewartet werden. Dennoch deuteten die bisherigen Erkenntnisse laut Studienbericht darauf hin, dass die Kombination von Anti-CD38-Antikörper und Chemotherapie für Personen mit wiederkehrendem oder nicht-ansprechendem multiplem Myelom eine wichtige Behandlungsoption darstelle.

 

Quelle:

Yong K et al. Isatuximab plus carfilzomib–dexamethasone versus carfilzomib–dexamethasone in patients with relapsed multiple myeloma (IKEMA): overall survival analysis of a phase 3, randomised, controlled trial. Lancet Haematology, Onlinevorabveröffentlichung am 24. Juli 2024, DOI:https://doi.org/10.1016/S2352-3026(24)00148-0

 

(KvK)

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