Die Situation bei Knochenmetastasen verbessern: Auch mit Antikörper-Biosimilar möglich

Nachricht vom 19.02.2024

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Moderne IgG2-anti-RANKL-Antikörper können die Situation bei krebsbedingten Knochenmetastasen verbessern. Mit einem Biosimilar gelingt dies offenbar ebenso gut.

Wenn bei einer Krebserkrankung wie Brustkrebs Knochenmetastasen auftreten, kann eine Therapie mit einem IgG2-anti-RANKL-Antikörper-Biosimilar offenbar ebenso gut wirken wie der IgG2-anti-RANKL-Antikörper selbst. Das ist das Ergebnis einer Phase 3-Studie, die in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurde.

Knochenmetastasen sind oft mit erheblichen Beschwerden für die Betroffenen verbunden: Die Knochen werden in ihrer Struktur und Festigkeit zerstört, es kommt vermehrt zu Knochenbrüchen, Schmerzen und erhöhten Kalziumwerten im Blut, die Lebensqualität wird entscheidend beeinträchtigt. IgG2-anti-RANKL-Antikörper haben sich als wirksam herausgestellt: Sie können die zerstörerische Wirkung der sogenannten Osteoklasten, die durch die Metastasen aktiviert werden, hemmen, die Zerstörung der Knochen wird aufgehalten und die Knochendichte erhöht sich wieder. 

Nun wurde in der vorliegenden Studie aus China ein Biosimilar für einen IgG2-anti-RANKL-Antikörper getestet, der sich bei Knochenmetastasen bereits bewährt hatte. Bei Biosimilars handelt es sich um Nachahmerpräparate der sogenannten biologischen Arzneimittel (Biologika), welche mit biotechnologischen Methoden hergestellt werden. Biosimilars können dann auf den Markt kommen, wenn der Patentschutz für das bereits zugelassene Original abgelaufen ist und ihre eigene Wirksamkeit nachgewiesen wird. In der chinesischen Studie erhielten 708 Patienten mit nachgewiesenen Knochenmetastasen alle vier Wochen bis zu 49 Wochen lang entweder den IgG2-anti-RANKL-Antikörper selbst oder das neue Biosimilar. Am häufigsten waren die Knochenmetastasen eine Folge von Brust- oder Lungenkrebs.

Die Situation stabilisierte sich für beide Patientengruppen im gleichen Maße, die Knochenwerte verbesserten sich und die Knochendichte nahm zu. Zwischen den beiden Gruppen gab es keinen Unterschied in der Häufigkeit knochenbedingter Ereignisse oder in der Zeit, bis es zu knochenbedingten Ereignissen kam.

Nach Ansicht der Studienautoren habe sich das IgG2-anti-RANKL-Antikörper-Biosimilar damit bei der Behandlung von Patienten mit krebsbedingten Knochenmetastasen bewährt und könne ebenso gut eingesetzt werden wie der IgG2-anti-RANKL-Antikörper selbst. Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen wie Brust- oder Lungenkrebs würden davon profitieren. 

 

Quelle:

Zhang S et al. Efficacy, Safety, and Population Pharmacokinetics ofMW032 Compared With Denosumab for Solid Tumor–Related Bone Metastases. A Randomized, Double-Blind, Phase 3 Equivalence Trial. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Februar 2024, doi:10.1001/jamaoncol.2023.6520

 

(KvK)

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