Bei Metastasen durch schwarzen Hautkrebs Strahlen- und Immuntherapie in der Palliativbehandlung kombinieren

Nachricht vom 01.10.2024

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Dies steigert das Ansprechen auf die Behandlung und verzögert den weiteren Krankheitsverlauf.

Bei metastasiertem malignem Melanom gehört die Strahlentherapie zur Palliativbehandlung, um das Voranschreiten der Krankheit zu verzögern und auftretende Symptome zu lindern. Sie mit einer Immuntherapie mit Checkpointhemmern zu kombinieren, kann ihre Wirksamkeit offenbar verstärken, wie sich einem Bericht in der Fachzeitschrift Acta Oncologica entnehmen lässt.

In einer rückblickenden Analyse wurden Daten von Personen untersucht, die in den Jahren 2015 bis 2020 in Stockholm, Schweden, lebten und eine nicht-stereotaktische Strahlentherapie wegen eines metastasierten Melanoms erhielten. Einige wurden ausschließlich bestrahlt, einige erhielten von Beginn an eine Immuncheckpointblockade dazu, bei einigen wurde mit der Immuntherapie erst begonnen, nachdem der Tumor nach der Bestrahlung wieder voranschritt. Untersucht wurde unter anderem, wie sich die bestrahlten und die nicht bestrahlten Metastasen im weiteren Verlauf entwickelten.

Bei den Personen, die zusätzlich zur Strahlentherapie eine Immuncheckpointblockade erhalten hatten, zeigte sich eine höhere Ansprechrate bei den bestrahlten Metastasen als bei den Personen, die ausschließlich bestrahlt worden waren. Das Ansprechen in der Gruppe, die sofort mit Beginn der Strahlentherapie auch die Immuntherapie erhielt, war leicht höher als das Ansprechen in der Gruppe, die erst später mit der Immuntherapie begonnen hatte. 

Bei den Metastasen, die nicht bestrahlt worden waren, war der gleiche Effekt zu beobachten: Die höchste Ansprechrate wurde in der Gruppe erreicht, die mit Strahlen- und Immuntherapie gleichzeitig begann, die niedrigste in der Gruppe mit alleiniger Strahlentherapie. Doch war hier der Unterschied zwischen denen, die sofort mit der Immuntherapie begonnen hatten, und denen, die erst später Immuntherapie erhielten, deutlich stärker.

Auch auf die Überlebensaussichten wirkte sich die Behandlung aus. Ein lokales Ansprechen der Metastasen auf die Behandlung war mit einem besseren Überleben verbunden. Die Personen, die gleichzeitig Strahlen- und Immuntherapie erhielten, lebten länger als diejenigen, die nur bestrahlt worden waren. Unter der kombinierten Therapie traten keine zusätzlichen Strahlenschäden auf.

Diese Ergebnisse unterstützten die Annahme, dass in der Palliativbehandlung eine Kombination von Strahlentherapie und Immuncheckpointblockade bei metastasiertem Melanom vorteilhaft sein kann, so die Schlussfolgerung im Studienbericht. Dadurch könnten sowohl die bestrahlten als auch die nicht bestrahlten Metastasen aufgehalten werden.

 

Quelle:

Backlund E et al. Radiotherapy with or without immunotherapy in metastatic melanoma: efficacy and tolerability. Acta Oncologica 2023, 62(12):1921-30

 

(KvK)

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