Bei malignem Melanom: Vor der Operation direkt in den Tumor spritzen?

Nachricht vom 03.08.2024

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Eine neue Injektionstherapie kann die Wirksamkeit der Operation bei lokal fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs offenbar noch erhöhen.

Eine neuartige Injektionstherapie ließ bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology aufhorchen: Mit Spritzen direkt in den Tumor können Personen vor einer Operation behandelt werden, die an operablem, lokal fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs, dem malignem Melanom, erkrankt sind. Die Spritzen enthalten eine Kombination aus zwei Antikörper-Zytokin-Fusionen (L19IL2 und L19TNF) und sind offenbar wirksam und sicher, wie der Bericht in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology zeigt.

Die Phase III-Studie PIVOTAL wurde an 22 Zentren in vier EU-Ländern gestartet. Die teilnehmenden Personen litten an lokal fortgeschrittenem Melanom und sollten operiert werden. Vor dem Eingriff erhielt ein Teil von ihnen eine unterstützende, neoadjuvante Injektionstherapie mit der Kombination aus L19IL2 und L19TNF direkt in den Tumor. 

Das rückfallfreie Überleben verlängerte sich durch die zusätzliche neoadjuvante Injektionstherapie im Vergleich zur alleinigen Operation signifikant. Auch das Überleben ohne Metastasen in anderen Organen war infolge der zusätzlichen Therapie signifikant besser. Die auftretenden Nebenwirkungen bei der neoadjuvanten Injektionstherapie waren überwiegend mild. 

Damit habe sich die neoadjuvante Injektionstherapie mit der Kombination aus zwei Antikörper-Zytokin-Fusionen bei operablen malignen Melanomen als eine gute Behandlungsoption herausgestellt, die die Aussichten der Betroffenen verbessern könne, so die Zusammenfassung im Bericht.

 

Quelle:

Hauschild A et al. Phase 3 study (PIVOTAL) of neoadjuvant intralesional daromun vs. immediate surgery in fully resectable melanoma with regional skin and/or nodal metastases. Journal of Clinical Oncology 2024, 42(17_suppl):https://doi.org/10.1200/JCO.2024.42.17_suppl.LBA9501

 

(KvK)

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