Alternative Behandlung bei papillärem Schilddrüsenkrebs im Frühstadium

Nachricht vom 19.04.2023

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Wenn keine Operation und auch keine Überwachung erwünscht sind, kann eine ultraschallgestützte Radiofrequenzablation eine Alternative sein.

Wenn Patienten mit papillärem Schilddrüsenkrebs im Frühstadium keine Operation wünschen, aber auch die aktive Überwachung ablehnen, kann womöglich eine ultraschallgestützte Radiofrequenzablation Abhilfe schaffen. Darauf deuten die Ergebnisse einer rückblickenden Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

Ausgewertet wurden die Daten von 358 Patienten mit einem einzelnen papillären Schilddrüsenkarzinom im Frühstadium, das sich noch nicht in Lymphknoten oder gar andere Organe ausgebreitet hatte. Sie lehnten die sonst oft übliche Operation oder die ebenfalls mögliche aktive Überwachung ab und erhielten stattdessen eine ultraschallgestützte Radiofrequenzablation. Hierbei wird hochfrequenter elektrischer Strom genutzt, um das Tumorgewebe zu erhitzen. Um sicherzustellen, dass nur der Tumor getroffen wird, findet die Behandlung unter Ultraschallkontrolle statt.

Bei fünf Prozent der Patienten schritt die Krankheit in den folgenden rund sechs Jahren weiter voran, indem er entweder die Lymphknoten befiel, an derselben Stelle wieder auftrat oder durch die Behandlung gar nicht erst verschwand. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich beim Tumorstadium um T1a oder T1b gehandelt hatte. Komplikationen traten infolge der Radiofrequenzablation nicht auf, bei keinem Patienten musste der Eingriff wegen Ängsten oder dergleichen verschoben werden.

Damit habe sich die ultraschallgestützte Radiofrequenzablation bei Patienten mit frühem papillärem Schilddrüsenkrebs als eine effektive und sichere Alternative zur Operation oder aktiven Überwachung erwiesen, so die Beurteilung der Ergebnisse durch die Studienautoren. 

 

Quelle:

Yan L et al. Clinical outcomes of ultrasound-guided radiofrequency ablation for solitary T1N0M0 papillary thyroid carcinoma: A retrospective study with more than 5 years of follow-up. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 15. April 2023, https://doi.org/10.1002/cncr.34802

 

(KvK)

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