5 Tipps für Angehörige von krebskranken Menschen zum Weltkrebstag

Quelle: © Monkey Business - fotolia.com

Erkrankt jemand in der Familie an Krebs, sind nicht nur die Patienten betroffen. Auch Angehörige brauchen Unterstützung und eine Strategie. „Vor allem die Angehörigen sind sich dessen nicht bewusst. Sie glauben, dass Sie anspruchslos alle Belastungen schultern müssten und verlieren dadurch das Bewusstsein für ihre eigenen Bedürfnisse“, sagt Prof. Petra Feyer, Vorstandsvorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft. „Auf diese Weise entsteht für viele Angehörige eine Lebenssituation, mit der sie sich über kurz oder lang überfordert fühlen“, so Feyer. Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt die Berliner Krebsgesellschaft e.V. Angehörigen im Umgang mit dem Erkrankten und der Situation folgende Tipps:

1. Holen Sie sich Hilfe: Öffnen Sie sich einem guten Freund oder einem erfahrenen Psychoonkologen.

Ihnen macht die Erkrankung Ihres Angehörigen Angst und sie haben das Gefühl ihr Leben entgleitet Ihnen? Haben Sie den Mut, das was sie bewegt, auszusprechen. Suchen Sie sich jemanden, mit dem Sie offen über ihre Gefühle reden können. Das kann eine Person aus ihrem Freundeskreis oder auch ein psychoonkologisch geschulter Berater sein. Die 16 Landeskrebsgesellschaften mit ihren landesweit 128 Psychosozialen Krebsberatungsstellen bieten kostenlose Beratung und Unterstützung an. Mit einem Anruf vereinbaren Sie einen Termin.

2. Fragen Sie den Erkrankten nach seinen Wünschen und entlasten Sie sich dadurch.

Viele Krebspatienten fühlen sich bereits durch die Therapie fremd bestimmt. Dann wird ein gut gemeinter Rat – nach dem Motto „Tu dies nicht…, mach das…“ schnell als Bevormundung missverstanden. Betroffene möchten trotz allem „normal“ behandelt werden. Deshalb fragen Sie den Erkrankten, was er im Alltag selbst erledigen möchte bzw. wo er Hilfe braucht. Und wenn Sie sensible Themen ansprechen, formulieren Sie Ihre Wünsche in Ich-Botschaften (ich fühle mich…, ich wünsche mir…, ich frage mich…etc.), so beugen Sie Missverständnissen vor.

3. Nehmen Sie Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ernst.

Natürlich sorgen Sie sich um das Wohl Ihres erkrankten Familienmitglieds. Aber verlieren Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse in dieser Zeit aus dem Blick. Fragen Sie sich: Wie geht es mir? Was möchte ich? Was tut mir gut? Und wenn Sie darauf eine Antwort gefunden haben, dann gestatten Sie sich ohne schlechtes Gewissen das zu tun, was ihnen Freude und Entspannung bringt.

4. Nutzen Sie die gemeinsame Zeit sinnvoll.

Zeit ist zu einem kostbaren Gut geworden. Deshalb ist jede Stunde, die Sie mit Ihrem Angehörigen verbringen können, wertvoll. Überlegen Sie sich, wie Sie ihre gemeinsame Zeit zubringen werden und ob Sie noch etwas Freude hinzufügen könnten. Im Hier und Jetzt das Gute zu sehen, gibt Ihrem Leben und das ihres Partners Tiefe und Verbundenheit. Das kann Ihnen auch später niemand mehr nehmen.

5. Klären Sie drängende finanzielle Fragen.

Wenn Krebspatienten nicht mehr Vollzeit einen Beruf ausüben können, dann sind sie oft auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Ist der Lebensunterhalt für die ganze Familie gefährdet, sollten Sie als Angehöriger klären, wie es wirtschaftlich weitergeht. Krebsberatungsstellen wie die Berliner Krebsgesellschaft unterstützen Sie auch in finanziellen und sozialen Fragen.

 

Quelle: Pressemitteilung der Berliner Krebsgesellschaft zum Weltkrebstag 2017

 

Mehr zum Thema:

Zuletzt aufgerufen am: 19.04.2024 16:46